Übergreifende Themen
Neben den einzelnen Fachschwerpunkten gibt es an der GÖG auch Expertise, die abteilungsübergreifend eingesetzt wird. Dazu zählen unter anderem die Themen Evaluation, Primärversorgung und Digitalisierung, Arbeiten im Rahmen der Zielsteuerung-Gesundheit und Projekte im Zusammenhang mit dem Schwerpunkt Gesundheitsförderung 21+.
Schwerpunkte
Die Gesundheit Österreich GmbH begleitet und unterstützt den Prozess der Zielsteuerung-Gesundheit (ZS-G) nun schon in der zweiten Periode. Die Grundlagen für diese Arbeiten auf Bundesebene finden sich einerseits in den Vereinbarungen gem. 15a B-VG Zielsteuerung-Gesundheit und Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens, dem Vereinbarungsumsetzungsgesetz (VUG) sowie im Zielsteuerungsvertrag auf Bundesebene und den jeweiligen Bundesjahresarbeitsprogrammen.
Um die Arbeiten besser koordinieren zu können, wurde im Jahr 2013 eine Taskforce an der GÖG eingerichtet. Ihr Ziel ist es, alle Projekte über Geschäftsbereiche und Abteilungen hinweg inhaltlich abzustimmen und koordiniert abzuwickeln. Damit werden insbesondere der Prozess zur Erreichung der Ziele sowie die Planung und Umsetzung der Maßnahmen in der von der Bundes-Zielsteuerungskommission vereinbarten Struktur unterstützt. Übergeordnetes Ziel der seit 2017 auch formal an der GÖG eingerichteten Funktion der Zielsteuerungs-Koordination, ist die interne und externe Metakoordination aller Zielsteuerungs-Projekte sowie deren Abstimmung durch ein entsprechendes Qualitäts- und Projektmanagement.
Projekte (Auswahl):
Österreichischer Strukturplan Gesundheit Umsetzung der Primärversorgung Qualitätsberichterstattung
Messung der Outcomes im Gesundheitssystem Monitoring der Zielsteuerung Gesundheit Integrierte Versorgung
Gemeinsame Medikamentenbeschaffung Qualitätsstrategie Gesundheitsförderungsstrategie – Umsetzungsunterstützung
Kontakt: Karin Eglau
Die Stärkung der Primärversorgung ist international wie auch in Österreich ein wichtigstes gesundheitspolitisches Thema. Die Koordination Primärversorgung hat die Aufgabe, alle Projekte zum Thema Primärversorgung an der GÖG über Geschäftsbereiche und Abteilungen hinweg inhaltlich abzustimmen und koordiniert abzuwickeln und die Taskforce Primärversorgung zu organisieren.
Im Jahr 2014 wurde von Bund, Ländern und Sozialversicherung der Startschuss zur Neugestaltung der Primärversorgung in Österreich gegeben. Ziel ist es, die erste Versorgungsebene im Gesundheitswesen u. a. durch Unterstützung der Etablierung multiprofessioneller Primärversorgungseinheiten (PVE) in Form von Zentren und Netzwerken und mit einem breiten Versorgungsangebot, das auf die regionalen Bedürfnisse abgestimmt ist, zu stärken. Geplant ist, dass mehrere Hausärztinnen und Hausärzte in größeren Ordinationen oder Netzwerken in Teams mit Angehörigen anderer Gesundheitsberufe zusammenarbeiten. Durch längere Öffnungszeiten und ein breiteres, auf die regionalen Bedürfnisse abgestimmtes Leistungsangebot soll der Service für die Patientinnen und Patienten verbessert und vor allem auch die kontinuierliche Betreuung – besonders bei chronisch Kranken – optimiert werden. Damit rücken neben der Krankenbehandlung auch Aufgaben der Krankheitsprävention, Gesundheitsförderung sowie Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in den Fokus.
Die GÖG ist aktuell auf vielen Ebenen mit der Unterstützung der Neugestaltung der Primärversorgung befasst. Die GÖG begleitet die Projektumsetzung im Rahmen des EU-Aufbauplan-Projekts zur Attraktivierung und Förderung der Primärversorgung in Österreich. Im Jahr 2022 wird eine Plattform für Primärversorgung unter www.primaerversorgung.gv.at etabliert. Auf dieser Website werden auch alle wichtigen Informationen zu den Förderungen veröffentlicht.
Des Weiteren unterstützte die GÖG die systematische Implementierung von Krankheitsprävention, Gesundheitsförderung, Gesundheitskompetenz in PVE und erarbeitete ein bundesweites Muster-Versorgungskonzept sowie regionale Versorgungsprofile für Einzugsbereiche von Primärversorgungseinheiten. Für die Gründungsinitiative wurden zudem Factsheets zu in PVE tätigen Gesundheits- und Sozialberufen erstellt. Die GÖG wurde zudem auch mit der Evaluierung von Pilotprojekten beauftragt.
Ausgewählte Projekte:
EU-Aufbauplan: Attraktivierung und Förderung der Primärversorgung
Plattform Primärversorgung Joint Action Transfer of best practices in primary care
Muster-Versorgungskonzept Regionale Versorgungsprofile zur Primärversorgung
Gesundheitsförderung in der Primärversorgung
Primärversorgungszentren in Wien – Evaluation
Koordination Primärversorgung
Telefon: +43 1 515 61-515
E-Mail-Adresse: primaerversorgung@goeg.at
Kontakt: David Wachabauer Sarah Burgmann
Evaluationen sind systematische Untersuchungen der Güte oder des Nutzens von Projekten, Maßnahmen und anderen Interventionen. Entsprechend dem breiten Tätigkeitsfeld der GÖG werden Evaluationen mit verschiedenen Bezugspunkten und Zielsetzungen durchgeführt, dementsprechend breit ist auch die Expertise in diesem Bereich.
Ziel der Evaluationsprojekte ist das systematische Suchen und Bereitstellen von Evidenz als Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen. Dabei orientiert sich die GÖG bei der Evaluation von Projekten an den Standards für Evaluation der Deutschen Gesellschaft für Evaluation e. V, deren Mitglied sie ist.
Factsheet begleitende Evaluationen der GÖG
Projekte (Auswahl):
Alkohol im Dialog Brustkrebsfrüherkennungsprogramm
Evaluation des Wiener Schulfruchtprogramms Evaluierung Hebammenberatung
Evaluierung KIZ im Augarten Gesund ist erfolgreich
Gesundheitsvorsorge Aktiv Polypharmazie
Primärversorgungszentren in Wien Projekttransfer FGÖ
Telemedizinische Gesundheitsdienste
Kontakt: Katharina Antony Julian Strizek
Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz setzte bereits im Jahr 2021 einen Schwerpunkt auf Gesundheitsförderung. Nun erfolgte der Startschuss für eine eigene „Agenda Gesundheitsförderung“. Diese soll mit vier neu errichteten Kompetenzzentren zur Drehscheibe der Entwicklung und der zukünftigen Ausrichtung der Gesundheitsförderung in Österreich werden.
Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem Kompetenzzentrum Zukunft Gesundheitsförderung
Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit - Klimaneutralität und nachhaltige Transformation Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit - Klimaresilienz und One Health
Organisatorisch sind die Kompetenzzentren in der Gesundheit Österreich GmbH angesiedelt, die gemeinsam mit dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz die inhaltliche Steuerung der Agenda übernimmt.
Weitere Informationen:
Gemeinsam mit der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) wurden bereits 2021 unter dem Titel „Gesundheitsförderung 21+“ zahlreiche Projekte und Maßnahmen zu folgenden Themen gesetzt:
Gesundheitsförderung im und durch das Gesundheitswesen
Psychische Gesundheit
Klimawandel, nachhaltige Entwicklung und Gesundheitsförderung
Gesundheitsförderung für Generationen
Health in All Policies und Gesundheitsziele
Nachhaltige Entwicklung von Gesundheitsförderung.
Zusätzlich unterstützten vier Fördercalls 2021 die Schwerpunktsetzungen von „Gesundheitsförderung 21+“, als auch das Arbeitsprogramm des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ).
Zukunftsprozess (Foresight)
Eines der zentralen Projekte des Schwerpunkts Gesundheitsförderung 21+ ist ein Ende Juni gestarteter Zukunftsprozess (Foresight-Prozess). Damit soll die Gesundheitsförderung in Österreich auf ein neues Fundament der Zusammenarbeit gestellt werden. Mit dem Ziel, die Gesundheitsförderung in Österreich neu zu positionieren, werden in einem partizipativ angelegten Strategieentwicklungsprozess langfristige Zielsetzungen und Zukunftsperspektiven entwickelt. Dies geschieht unter umfassender Einbeziehung aller wesentlicher Stakeholder.
Factsheet Foresight Prozess Briefing Paper Forsight Prozess (23. 09.2021)
Briefing Paper Foresight Szenarienforum (27./28.09.2021) Dokumentation Foresight Szenarienforum (27./28.09.2021)
Aus Public-Health-Sicht ist es wesentlich, Digitalisierung auf eine Weise zu ermöglichen und zu gestalten, welche die Effektivität und Zugänglichkeit der digitalen Lösungen im Auge hat. Digitalisierung darf die Gesundheitsversorgung nicht nur für einige wenige verbessern, sondern muss gesamtgesellschaftlich betrachtet sinnvoll sein. Neben der Notwendigkeit digitale Innovationen im Gesundheitsbereich aus Public Health-Sicht zu begleiten und zu gestalten (‚public digital health‘) bietet die Digitalisierung auch Möglichkeiten Public Health-Aufgaben effektiver wahrzunehmen (‚digital public health‘). Digitale Infrastrukturen erlauben es Public Health-Probleme schneller zu identifizieren. Digitale Werkzeuge können dabei helfen Public Health-Interventionen präziser zu machen und die relevanten Zielgruppen besser zu erreichen.
Die Gesundheit Österreich GmbH bemüht sich mit ihrem Projektspektrum darum die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen und ihre Implikationen zu reflektieren. Wir verstehen uns einerseits als Ideengeber:innen, Wissensträger:innen und Umsetzungspartner:innen in der Konzeption und Durchführung von digital unterstützten Public Health-Interventionen. Darüber hinaus unterstützen wir Digitalisierungsvorhaben im Gesundheitswesen durch Politikberatung, Prozess- und Infrastrukturgestaltung, gesundheitsökonomische Begleitforschung und Evaluierungskompetenz. Wir stellen Expertise zu Gesundheitsdaten und Dateninfrastrukturen bereit und unterstützen die Vernetzung nationaler und internationaler Stakeholder.
Projekte:
Digitalisierung und Dateninfrastruktur HealthyCloud – Health Research & Innovation Cloud