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Schwerpunkte

Männer und Frauen unterscheiden sich in ihren Gesundheitsrisiken, ihrem Gesundheitsverhalten und in ihren Krankheitsverläufen zum Teil signifikant voneinander. Geschlecht und Gender sind determinierende Einflussfaktoren in Bezug auf Gesundheit und Krankheit. Die Aufgaben der GÖG im Bereich Frauen- und Gendergesundheit liegen sowohl in der Strategieprozessentwicklung und -begleitung als auch in der Weiterentwicklung der fachlichen Expertise zu diesem Thema. Synergien mit den weiteren Schwerpunktthemen der Abteilung werden aufgegriffen (v. a. in puncto Public-Health-Monitoring, Gesundheitsziele und Strategieentwicklung, gesundheitliche Chancengerechtigkeit). Die Arbeiten unterstützen zudem die Agenda 2030 der Vereinten Nationen (u. a. Sustainable Development Goal 5, Gender Equality, und Goal 10, Reduced Inequalities).

Aufgabe der GÖG ist es, den strategischen und intersektoralen Prozess der Umsetzung des Aktionsplans Frauengesundheit fachlich zu begleiten. Als Nationaler Focal Point Frauengesundheit unterstützt die GÖG seit 2019 die Focal Points für Frauengesundheit in den Bundesländern, forciert nationale und internationale Vernetzungsarbeit mit relevanten Akteurinnen und Akteuren und bündelt Expertise zum Thema Frauengesundheit.

Zentrale Aufgaben des Schwerpunktes Gendergesundheit liegen in der Schaffung und (Weiter-)Entwicklung von Grundlagen für gesundheitsrelevante gendersensible Rahmenkonzepte, Indikatoren und Berichte. Mit diesen Arbeiten wird eine integrierte Genderperspektive für Frauen- und Männergesundheit unterstützt, die Gesundheitsrisiken und -chancen beider Geschlechter sowie diverser Menschen in den Fokus rückt.

Weitere Informationen:

Aktionsplan Frauengesundheit (GÖG)  Gendergesundheitsbericht (BMSGPK)  Gendersensible Betriebliche Gesundheitsförderung (Wissensband FGÖ)

Kontakt: Sylvia Gaiswinkler

Der Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Faktoren und Gesundheit ist vielfach belegt: Menschen mit weniger Bildung oder Einkommen haben eine schlechtere körperliche und psychische Gesundheit, eine niedrigere Lebenserwartung und sind vermehrt gesundheitlichen Risiken ausgesetzt (sozialer Gradient der Gesundheit). Ziel der GÖG ist hier, den Blick auf das Thema zu lenken und fachliche Grundlagen für strategische Entwicklungen zu schaffen. Der Fokus liegt dabei auf den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für gesundheitliche Chancengerechtigkeit.

Gesundheitliche Chancengerechtigkeit wird als Querschnittsthematik in unterschiedlichen Arbeitsfeldern berücksichtigt und in strategische Prozesse eingebracht. Neben der vertiefenden Befassung mit den Zusammenhängen zwischen sozioökonomischen Faktoren und Gesundheit liegt besonderes Augenmerk auf der Erarbeitung (zielgruppen)spezifischer Gesundheitsförderungs- und Präventionsstrategien (z. B. Frühe Hilfen, Handlungsempfehlungen zur Förderung von Chancengerechtigkeit in der Gesundheitsförderung). In den letzten Jahren wurde dabei auch ein spezifischer Fokus auf Migration und Gesundheit gerichtet.

Ein wichtiges Anliegen ist auch die politikfeldübergreifende Vernetzung und Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren aus Forschung, Praxis und Verwaltung, die insbesondere durch regelmäßige Diskussionsforen und fallweise Veranstaltungen im Rahmen der Taskforce Sozioökonomische Determinanten der Gesundheit gefördert wird. Aber auch Partizipation, und dabei insbesondere jene von Vertreterinnen und Vertretern benachteiligter bzw. spezifischer Zielgruppen, aber auch der jeweils relevanten Akteurinnen und Akteure, ist ein wichtiges Element und Bestandteil vieler Arbeiten der Abteilung.

Weitere Informationen:

Frühe Hilfen  Social Prescribing  Taskforce Sozioökonomische Determinanten  Soziale Faktoren der Pandemie

Blickwechsel – Migration und psychische Gesundheit  Gute Gesundheitsinformation für Menschen mit Migrationserfahrung

Handlungsmodule und Erfolgsfaktoren für Gesundheitsförderungsmaßnahmen für Migranten und Migrantinnen  Partizipative Begleitforschung zu den Frühen Hilfen

Soziale Inklusion von Roma durch Frühe Hilfen

Weitere Empfehlungen und Checklisten zu Chancengerechtigkeit

Allgemeine Empfehlungen Chancengerechtigkeit  Checkliste Kindergarten  Checkliste Schwangere

Handlungsempfehlungen Chancengerechtigkeit Gemeinschaftsverpflegung  Handlungsempfehlungen Chancengerechtigkeit Kindergarten

Handlungsempfehlungen Chancengerechtigkeit Schwangere  Migration Handlungsmodule GF 2016  Migration Leitfaden GF und GV 2016

Kontakt:  Sabine Haas  Marion Weigl

In den letzten Jahren hat in Österreich die Strategieentwicklung im Bereich Public Health stark an Bedeutung gewonnen, allen voran mit dem Prozess der Gesundheitsziele Österreich. Viele der Strategieentwicklungsprozesse zielen – ausgehend von der Erkenntnis, dass die Gesundheit der Bevölkerung nur durch gebündelte Anstrengungen in allen Politikfeldern wirksam und nachhaltig gefördert werden kann – auf eine gesundheitsfördernde Gesamtpolitik (Health in All Policies). Damit tragen die nationalen Strategien auch zur Umsetzung internationaler Strategien bei, wie beispielsweise der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Vice versa fließen internationale Strategien auch in die Erarbeitung nationaler Strategien ein.

Die Aufgabe der GÖG in diesem Bereich ist, fachliche Expertise im Bereich Public Health und methodisches Know-how in Bezug auf Prozessbegleitung und Beteiligungsverfahren in die Strategieentwicklungsprozesse einzubringen. Dies erfolgt durch die fachliche Unterstützung und Begleitung strategischer, oft intersektoraler Prozesse (z. B. Gesundheitsziele Österreich, Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie, Aktionsplan Frauengesundheit, Demenzstrategie). Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Durchführung von Gesundheitsfolgenabschätzungen, die ein Instrument zur Gestaltung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik darstellen. Zudem kommen der engen Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren aus Forschung, Praxis und Verwaltung sowie dem fachlichen Austausch mit (inter)nationalen Public-Health-Fachleuten große Bedeutung zu.

Weitere Informationen:

Gesundheitsfolgenabschätzung  Gesundheitsziele Österreich  Demenzstrategie – Gut leben mit Demenz

Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie (BMSGPK)  Aktionsplan Frauengesundheit (BMSGPK)

Kontakt: Gabriele Gruber  Sabine Haas

Kinder- und Jugendgesundheit sowie ihre Determinanten sind nicht nur per se ein wichtiges (gesundheitspolitisches) Anliegen, sondern auch entscheidend für eine lebenslange Gesundheit. Der Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche wird deshalb besondere Bedeutung beigemessen.

Als Ergebnis eines intersektoral geführten Dialogs in den Jahren 2010/11 entstand die Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie. Auf dieser Basis wurde 2012 das Gesundheitsziel 6 („Gesundes Aufwachsen für Kinder und Jugendliche bestmöglich gestalten“) von insgesamt zehn österreichischen Gesundheitszielen der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen gewidmet.

Als Koordinationsstelle für Kinder- und Jugendgesundheit begleitet und unterstützt die GÖG das intersektoral besetzte Kinder- und Jugendgesundheitskomitee bei der Umsetzung der Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie sowie des Gesundheitsziels 6.

Die GÖG beschäftigt sich auch abseits dieser beiden Strategien in unterschiedlichsten Arbeitsfeldern mit Kinder- und Jugendgesundheit. Aktuell laufende einschlägige Projekte und Strategien sind

  • der Auf- und Ausbau der Frühen Hilfen in Österreich

  • die Gesundheitsberichterstattung

  • die Entwicklung des elektronischen Eltern-Kind-Passes sowie der elektronischen Erfassung der Reihenuntersuchungen des schulärztlichen Dienstes

  • AG KISS (Kinder, Stillende, Schwangere), Nationale Ernährungskommission

  • die Kompetenzstelle Mundgesundheit, die sich unter anderem mit Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen befasst und regelmäßig Zahnstatuserhebungen durchführt

  • die Attraktivierung etwaiger Mangelberufe in der psychosozialen Versorgung von Kindern und Jugendlichen

  • das Projekt Messung der Gesundheitskompetenz von Kindern

  • die Evaluierung der Hebammenberatung im Rahmen des Mutter-Kind-Passes sowie

  • das Projekt Hospiz- und Palliativversorgung – in Form eines Monitorings, das auch den Bereich für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bearbeitet

Weitere Informationen:

Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie  (BMSGPK)  

Kinder- und Jugendgesundheitsberichte (BMSGPK) 

Gesundheitsziel 6 - Gesundes Aufwachsen für alle Kinder und Jugendlichen bestmöglich gestalten und unterstützen (Gesundheitsziele Österreich) 

Altersgrenzen überdenken! Ausdehnung der Altersdefinitionen für Kinder und Jugendliche. Factsheet.

Kontakt:  Theresa Bengough

Die Themen Umwelt und Gesundheit sind eng miteinander verknüpft. Einerseits beeinflussen nahezu alle Umweltfaktoren das Wohlbefinden und die Krankheitslast des Menschen: Zu denken ist dabei an die gebaute Umwelt (z. B. Wohnumgebung) und an umweltbedingte, zum Großteil anthropogene Gesundheitsgefährdungen (z. B. Luftverschmutzung und Klimawandel), aber auch an Naturräume, die – sofern intakt – maßgeblich zu guter Lebensqualität beitragen. All dies weist eine deutliche soziale Dimension auf, da Menschen je nach ihrem sozioökonomischen Status Umweltgefahren mehr oder weniger ausgesetzt sind und von Umweltkapital mehr oder weniger profitieren können. Andererseits trägt auch das Gesundheitssystem dazu bei, dass die Umwelt (über Gebühr) belastet wird (z. B. durch nicht nötigen Medikamentenverbrauch) und damit letztendlich die Gesundheitsrisiken steigen.

Ziel der GÖG ist hier, den Blick auf den Zusammenhang zwischen Umwelt und Gesundheit zu lenken, die Zusammenarbeit zwischen den dafür zuständigen Ministerien zu fördern, fachliche Grundlagen für Handlungsoptionen des Gesundheitsbereichs zu schaffen und die Gesundheitsperspektive in die Umweltpolitik einzubringen. Denn Umweltpolitik ist, neben anderen Politikfelder, eine wichtige Partnerin der Gesundheitspolitik – mit zahlreichen gemeinsamen Zielen.

Zentrale Anliegen und Aufgaben dieses Arbeitsschwerpunkts sind derzeit

  • die Erarbeitung fachlicher Grundlagen zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks des Gesundheitssystems,

  • die Erarbeitung fachlicher Grundlagen zur Anpassung des Gesundheitssystems an die Folgen des Klimawandels und

  • die politikfeldübergreifende Vernetzung und Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren aus Forschung, Praxis und Verwaltung.

Ab dem Jahr 2022 werden Projekte zum Thema Klima, Umwelt und Gesundheit gemeinsam mit anderen Abteilungen im neu gegründeten Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit bearbeitet.

Weitere Informationen:

Impulse zu Klimawandel, nachhaltige Entwicklung und Gesundheit (Fördercall 2021)

Arbeitsgruppen - Gemeinsam ans Ziel! - Gesundheitsziele Österreich (gesundheitsziele-oesterreich.at)  APCC Special Report Gesundheit, Demographie und Klimawandel

Carbon Footprint of the Austrian Healthcare Sector  Climate and Health Co-Benefits from Changes in Urban Mobility and Diet

Physical Activity Through Sustainable Transport Approaches (PASTA)

Kontakt: Carina Marbler  Petra Winkler

Gesundheitsberichte bieten die Basis dafür, gesundheitliche Problemfelder aufzuzeigen, Gesundheitsziele zu formulieren und daraus Handlungsbedarf für die Gesundheitsplanung abzuleiten.

Zentrale Aufgaben des Arbeitsschwerpunktes Public-Health-Monitoring sind

  • die Erstellung nationaler, regionaler, themen- sowie bevölkerungsgruppenspezifischer Gesundheitsberichte, Beispiele hierfür: 
    Gesundheitsbericht Kinder und Jugendliche. Überblick über chronische Krankheiten – Adipositas – Depression 
    Landesgesundheitsbericht Vorarlberg 
  • die Durchführung gesundheitsbezogener/epidemiologischer Studien,

  • die Vernetzung mit nationalen und internationalen relevanten Akteurinnen und Akteuren,

  • die Schaffung von Grundlagen für eine zeitgemäße Gesundheitsberichterstattung durch die Entwicklung von Rahmenkonzepten, Kernindikatoren, qualitätsgesicherten Monitoringsystemen und anwendungsfreundlichen Berichtsformaten,

  • die Beobachtung der gesundheitlichen Situation der österreichischen Bevölkerung, die Beschreibung ihrer Entwicklung sowie deren Analyse hinsichtlich relevanter soziodemografischer wie sozioökonomischer Variablen,

  • die Beobachtung von Gesundheitsdeterminanten und deren Wirkung sowie

  • die Dokumentation der Umsetzung, Wirksamkeit und Effizienz gesetzter Gesundheitsinterventionen (Monitoring) und deren Evaluierung.

Um Gesundheitsberichterstattung (GBE) als kontinuierlichen politikrelevanten Prozess zu etablieren, wurde im Jahr 2003 die Plattform Gesundheitsberichterstattung gegründet. Wichtige Ziele der Plattform sind der Informationsaustausch und die Vernetzung von in Österreich für GBE verantwortlichen Personen sowie die laufende Verbesserung der Qualität von Gesundheitsberichten Plattform Gesundheitsberichterstattung:

Plattform Gesundheitsberichterstattung

Ein Überblick über allgemeine, zielgruppen- wie themenspezifische Gesundheitsberichte auf nationaler wie regionaler Ebene befindet sich hier: 

Gesundheitsberichtearchiv

Kontakt: Petra Winkler  Sandra Ecker