Psychosoziale Gesundheit
Fragen der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen bzw. psychosozialen Problemen sowie Gesundheitsförderung und Prävention stehen im Mittelpunkt der Tätigkeiten dieses Fachbereichs Psychosoziale Gesundheit. Neben den wissenschaftlichen Arbeiten gehören Vernetzung, Prozessbegleitung und Strategieentwicklung zum Aufgabenspektrum. Dabei spielen Kooperationen eine wesentliche Rolle – sowohl innerhalb der Gesundheit Österreich GmbH als auch mit nationalen und internationalen Mental-Health-Organisationen.
Abteilungsleiter
Alexander Grabenhofer-Eggerth
Schwerpunkte
Dieser Fachschwerpunkt beschäftigt sich mit Fragen der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen bzw. psychosozialen Problemen. Neben dem Monitoring der Versorgungssituation werden auch die zahlenmäßige Entwicklung der versorgenden Berufsgruppen beobachtet und so wichtige Eckdaten für die Gesundheitsplanung gesammelt.
Zentrale Themen/Projekte:
Psychotherapie als Sozialversicherungsleistung
Stationäre und außerstationäre psychiatrische Versorgung
Monitoring der Anwendung des Unterbringungsgesetzes
Integrierte psychosoziale Versorgung von Kindern und Jugendlichen
Integrierte psychosomatische Versorgung im stationären Akutbereich
Ausbildungs- und Berufsgruppenstatistik klinische Psychologie, Gesundheitspsychologie, Psychotherapie und Musiktherapie
Täglich sterben in Österreich mehr als drei Menschen durch Suizid. Das sind pro Jahr mehr als doppelt so viele Menschen (ca. 1.300) als Tote bei Verkehrsunfällen.
Das Fachgebiet Suizidprävention blickt in Österreich auf eine lange Tradition zurück: Erwin Ringel war im Jahr 1960 einer der Gründerväter der International Association for Suicide Prevention (IASP). Dennoch war das Feld in Österreich in puncto Zuständigkeiten und Ansätzen fragmentiert und stark vom persönlichen Engagement Einzelner getragen. Im Jahr 2012 wurde vom damaligen Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die Koordinationsstelle für Suizidprävention an der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) eingerichtet und das von führenden österreichischen Experten entwickelte nationale Suizidpräventionsprogramm SUPRA (Suizid PRävention Austria) präsentiert. Die Koordinationsstelle hat den Auftrag, die schrittweise Umsetzung des SUPRA-Programms des BMASGK in enger Kooperation mit einem Expertengremium zu unterstützen. Eine wesentliche Aufgabe der Koordinationsstelle ist es, das Vernetzen aller, die bislang in Österreich im Feld Suizidprävention tätig sind, aber auch jener in angrenzenden Feldern wie Gesundheitsförderung oder Suchtprävention zu fördern und Synergien nutzbar zu machen.
Meilensteine der bisherigen Tätigkeit der Koordinationsstelle sin der jährlich erscheinenden österreichischen Suizidbericht, SUPRA-Vernetzungstagungen in den Jahren 2014, 2015 und 2016, die Unterstützung des Projekts zur Erstellung einheitlicher, qualitätsgesicherter Schulungsunterlagen für Gatekeeper, also Personen die beruflich potentiell mit suizidgefährdeten Personen zu tun haben, sowie das österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at.
SUPRA genießt internationale Anerkennung und wurde im Jahr 2017 vom EU-Compass for Action on Mental Health and Well-being als das europäische Beispiel guter Praxis für Suizidprävention ausgewählt.
Aktuelle Schwerpunkte:
„Startpaket Suizidprävention“
Konzept für eine nationale Kriseninterventionshotline
Papageno-Medienpreis für besondere suizidpräventive journalistische Leistungen
Gatekeeper-Schulungsprogramms
Weitere Informationen:
Kontakt: Alexander Grabenhofer-Eggerth
Die Abteilung psychosoziale Gesundheit begleitet gesundheitspolitische Prozesse der Strategieentwicklung im Bereich der psychosozialen Gesundheit. Wesentliche Aspekte sind dabei die aktive und intensivere Einbeziehung der Betroffenen und das Verfolgen eines „Mental Health in all Policies“-Ansatzes.
Zentrale Themen/Projekte:
Begleitung der Arbeitsgruppe der österreichischen Gesundheitsziele zum Thema „Psychosoziale Gesundheit“
Vernetzungsplattform Betroffenenvertreter/-innen von Menschen mit psychischen Erkrankungen
Konzept für eine gesamthafte Lösung zur Organisation und Finanzierung der psychologischen und psychotherapeutischen Versorgung
Kompetenzgruppe Entstigmatisierung
Vernetzungsplattform zum Thema psychosoziale Gesundheit von Menschen mit Fluchthintergrund