Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit

Die Abteilung befasst sich schwerpunktmäßig mit den vielfältigen gesellschaftlichen Bedingungen, die einen Einfluss auf die Entstehung von Gesundheit und den Verlauf von Krankheiten in der Bevölkerung haben. Eine große Rolle spielen in diesem Zusammenhang sozioökonomische Faktoren sowie die intensive Auseinandersetzung mit der Situation verschiedener – insbesondere auch vulnerabler – Gruppen. Damit soll auch ein Beitrag zur Förderung gesundheitlicher und sozialer Chancengerechtigkeit geleistet werden. Besonderes Augenmerk der Abteilung liegt zudem auf Strategien und Ansätzen der intersektoralen Zusammenarbeit im Sinne der Berücksichtigung umfassender Gesundheitsaspekte und -folgen in verschiedenen Politikfeldern, aber auch zur Generierung gemeinsamen Nutzens über mehrere Politik- und Gesellschaftsbereiche hinweg. Die Schnittstellenfunktion der GÖG unterstützt Netzwerkarbeit und fördert Synergien und Austausch zwischen Praxisfeldern, Wissenschaft und Verwaltung in verschiedensten Politikfeldern. Den strategischen Gesamtrahmen des Aufgabenprofils der Abteilung stellen die österreichischen Gesundheitsziele und deren Umsetzungsunterstützung dar. Damit leisten die Arbeiten der Abteilung einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030.

Auf konkrete Arbeitsschwerpunkte heruntergebrochen, heißt das, dass

  • ein systematisches Monitoring der Bevölkerungsgesundheit und ihrer Determinanten und Einflussfaktoren forciert (Gesundheitsberichterstattung),
  • die fachliche Auseinandersetzung mit den sozioökonomischen Einflussfaktoren (z. B. im Rahmen der Taskforce Sozioökonomische Determinanten der Gesundheit), aber auch mit anderen Einflussfaktoren wie der ökologischen Umwelt (z. B. Klima, gesunde und nachhaltige Ernährung) vorangetrieben,
  • die Aufmerksamkeit auf Genderthemen, Kinder- und Jugendgesundheit und besonders vulnerable Gruppen – wie z. B. armutsgefährdete Familien, Roma/Romnja, Menschen mit Migrations- und/oder Fluchthintergrund, Menschen mit Beeinträchtigungen – und deren Lebensbedingungen bzw. Gesundheit gelenkt (z. B. im Rahmen der Frühen Hilfen und von Social Prescribing, aber auch einzelner Projekte) und
  • die intersektorale Zusammenarbeit bzw. die Stakeholder-Einbindung gefördert wird (z. B. im Rahmen des Gesundheitsziele-Prozesses, der Koordinationsstelle für Kinder- und Jugendgesundheit, der Koordination des Aktionsplans Frauengesundheit sowie der Frühen Hilfen).

Die methodische Arbeit der Abteilung ist durch einen Mixed-Methods-Ansatz geprägt. Je nach Fragestellung werden die jeweils geeigneten Methoden (qualitative ebenso wie jene zur Analyse quantitativer Daten) kombiniert. Insbesondere im Zuge der qualitativen Arbeiten wird auf die Einbindung/Partizipation der jeweiligen Zielgruppen geachtet. Kooperationen mit Praxispartnern tragen dazu bei, die wissenschaftliche Expertise mit Erfahrungen aus der Praxis zu verknüpfen und gleichzeitig dieses Wissen wieder in die Praxis zu bringen. Instrumente und Methoden wie Gesundheitsfolgenabschätzungen, Evaluationen oder auch Prozessbegleitungen – von Strategien, Konzeptentwicklungen wie Pilotmaßnahmen – leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Aktivitäten zum Wissenstransfer tragen dazu bei, dass das in der Abteilung erarbeitete Wissen Entscheidungsträgerinnen/-trägern, Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis sowie der Bevölkerung zugänglich gemacht wird.