Direkt zum Inhalt

Qualitätsmessung und Patientenbefragung

Schwerpunkt der Abteilung sind Qualitätsmessungen und Evaluierungen im ambulanten, stationären und sektorenübergreifenden Gesundheitsbereich. In regelmäßigen Befragungen werden die Erwartungen und Erfahrungen von Patientinnen und Patienten erhoben. Zudem werden Qualitätsregister geführt und Daten für die österreichweite Qualitätsberichtserstattung erfasst, ausgewertet und veröffentlicht. 

Die Gesundheit Österreich GmbH nimmt in diesem Bereich die Datenhaltung und Aufbereitung von Auswertungsdatenbanken unter Einhaltung notwendiger Datenschutzmaßnahmen vor. So werden beispielsweise neben der Evaluation des Österreichischen Brustkrebsfrüherkennungsprogramms auch Daten zur verpflichtenden österreichweiten Qualitätsberichtserstattung erhoben, ausgewertet und veröffentlicht.

 

Bild
Abteilungsleiter Reinhard Kern

 

Abteilungsleiter

Reinhard Kern

Schwerpunkte

Die Komplexität einer hochentwickelten Gesundheitsversorgung birgt vielfältige Sicherheitsrisiken. Die Versorgung im Gesundheitssystem wird nie risikofrei sein. Dennoch sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um das System für Patientinnen und Patienten sowie für das Gesundheitspersonal so sicher wie möglich zu machen.

Der Grundstein für die systematische Verbesserung der Patientensicherheit wurde bereits 2011 mit der Definition von Zielen zur Förderung der Patientensicherheit im Rahmen der österreichischen Qualitätsstrategie gelegt. In der Folge wurde die erste österreichische berufsgruppen- und sektorenübergreifende Patientensicherheitsstrategie veröffentlicht. Die erste Fassung der Patientensicherheitsstrategie wurde im Auftrag der Zielsteuerung-Gesundheit im Jahr 2018 aktualisiert. Auch die überarbeitete Strategie soll weiterhin dazu beitragen, Bewusstsein für das Thema Patientensicherheit zu schaffen, und Entscheidungsträger/innen, Finanziers und Gesundheitsdienstleister/innen dabei unterstützen, ein hohes Maß an sicherer Versorgung für alle zu gewährleisten und so die Risiken für alle Patientinnen und Patienten in Behandlung und Betreuung zu reduzieren. Zudem stellt sie für Bürger/innen und Patientinnen/Patienten eine Orientierungshilfe für die Belange der Patientensicherheit im österreichischen Gesundheitswesen dar. Zur Begleitung der Strategie wurde ein Patientensicherheitsbeirat im Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz etabliert. Jährliche Berichte informieren über Aktivitäten im Bereich der Patientensicherheit.

Unser Ziel ist es, aktiv an diesem Verbesserungsprozess und an dieser Kulturänderung (weg vom Prinzip des „blame and shame“, hin zu einer neuen Sicherheitskultur) mitzuarbeiten – zum Wohle der Patientinnen und Patienten und aller Akteure im Gesundheitswesen.

Kontakt:  Wolfgang Geißler

Ergänzend zur Ergebnisqualitätsmessung mittels Routinedaten (Austrian Inpatient Quality Indicators, A-IQI) führt die Gesundheit Österreich GmbH in ausgewählten medizinischen Fachrichtungen Qualitätsregister für die Leistungsbereiche Herzchirurgie und Stroke-Units. Daten – etwa zu Versorgungsabläufen, Komplikationen und risikoadjustierten Mortalitätsraten – werden vollständig erhoben. Die daraus berechneten Indikatoren werden zentral ausgewertet und den Verantwortlichen reportiert. Diese Daten bieten dem krankenhausinternen Qualitätsmanagement die Grundlage für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

Seit dem Jahr 2000 existiert ein Fonds zur Finanzierung der In-vitro-Fertilisation (IVF-Fonds). Dieser übernimmt bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen 70 Prozent der Kosten für vier IVF-Behandlungen. Die Dokumentation der durchgeführten Behandlungen erfolgt im IVF-Register, das auch der Qualitätskontrolle dient. Die ausgewerteten Daten werden einmal jährlich anonymisiert in Form eines Jahresberichts veröffentlicht.

Darüber hinaus erstellt und führt die GÖG auch Qualitätsregister im Auftrag einzelner medizinischer Fachgesellschaften.

Weitere Informationen:  IVF-Fonds

Kontakt:  Reinhard Kern

Seit der Novellierung des Bundesgesetzes über Krankenanstalten und Kuranstalten im Jahr 2011 sind Krankenanstalten dazu verpflichtet, an der österreichweiten Qualitätsberichterstattung teilzunehmen. Im Auftrag der Bundesgesundheitsagentur werden in regelmäßigen Abständen Informationen zu verschiedenen Qualitätsthemen, wie etwa zu Qualitätsmodellen, Patienten‐ und Mitarbeiterbefragungen oder zum Beschwerde- und Risikomanagement der Krankenanstalten, über die webbasierte Plattform erfasst. Die Plattform wird von der Gesundheit Österreich GmbH betrieben.

Die letzte Qualitätsberichterstattung fand im Jahr 2021 für selbstständige Ambulatorien statt. Der Bericht „Qualitätssysteme in selbstständigen Ambulatorien (Berichtsjahr 2020)“ wurde im April 2022 von der Bundes-Zielsteuerungskommission beschlossen und kann über die Websites der Qualitätsplattform und des BMSGPK heruntergeladen werden. Für das Jahr 2023 ist neuerlich die gesetzlich verpflichtende Qualitätsberichterstattung in Akutkrankenhäusern und in stationären Rehabilitationseinrichtungen sowie erstmals auch in Krankenanstalten der Langzeitversorgung und der Genesung/Prävention geplant.  

Kontakt:  Brigitte Domittner    Alexander Gollmer

Erwartungen und Erfahrungen von Patientinnen und Patienten liefern wertvolle Informationen, die dazu beitragen können, die Qualität des österreichischen Gesundheitswesens zu steigern. Die GÖG besitzt eine umfassende und langjährige Expertise in der methodischen und inhaltlichen Gestaltung und praktischen Durchführung von Patientenbefragungen.

Die regelmäßige Durchführung von Patientenbefragungen ist in der Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über die Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens verankert und im Zielsteuerungsvertrag auf Bundesebene 2017-2021 angeführt.

Die erste österreichweite Patientenbefragung fand 2010/2011 statt. Rund 99.000 stationäre Patientinnen und Patienten wurden in 49 Krankenanstalten aus sieben Bundesländern schriftlich befragt. Zwischen Mai und Juli 2015 setzte die GÖG die erste sektorenübergreifende Patientenbefragung mit Fokus auf den Abläufen zwischen dem ambulanten (z. B. Fachärztin bzw. Facharzt) und dem stationären Versorgungsbereich (Krankenhaus) um. Im Zuge dessen wurden Rückmeldungen von 20.234 Patientinnen und Patienten, die in beiden Bereichen Leistungen in Anspruch genommen hatten, in die Auswertung einbezogen.

Im Jahr 2022 wurde die sektorenübergreifende Patientenbefragung erneut durchgeführt. Diese deckte sich inhaltlich mit der Befragung aus dem Jahr 2015. Der Erhebungsschwerpunkt war derselbe und so lag auch bei der Befragung 2022 der Fokus auf den Prozessen innerhalb der einzelnen Versorgungsbereiche sowie insbesondere auf den Abläufen zwischen dem ambulanten und dem stationären Gesundheitsversorgungsbereich.

Darüber hinaus berät und unterstützt die GÖG u. a. Krankenanstaltenträger bei der erstmaligen Entwicklung, Weiterentwicklung sowie Durchführung ihrer Patientenbefragungen. Als Beispiel kann hier die Patientenbefragung des Wiener Gesundheitsverbundes angeführt werden. 

Weitere Informationen::

Patientenbefragung 2022  Patientenbefragung des WiGev  Patientenbefragung 2015  Patientenbefragung 2010/2011

Kontakt:  Martina Santner

Text

Übersicht