Gesundheitsökonomie und -systemanalyse
Öffentliche Ressourcen müssen im Gesundheitssystem zielgerichtet und effizient eingesetzt werden. Ziel ist es, einen optimalen Nutzen für die Bevölkerung und größtmögliche Verteilungsgerechtigkeit zu schaffen.
Die Abteilung "Gesundheitsökonomie und -systemanalyse" betreibt dazu Grundlagenforschung zu gesundheitsökonomischen und systemrelevanten Fragen und bereitet zudem Informationen für Entscheidungsträger:innen auf. Im Rahmen von nationalen und internationalen Kooperationen findet ein intensiver Wissenstransfer statt.
Abteilungsleiter
Florian Bachner
Schwerpunkte
Ziel des Schwerpunkts ist, die ökonomischen Auswirkungen alternativer Szenarien der Versorgung mit Gesundheitsleistungen insbesondere in Hinblick auf Ausgaben, Finanzierung und Kosten zu quantifizieren. Dabei werden sowohl individuelle Versorgungssettings (z. B. ambulante vs. tagesklinische vs. stationäre Leistungserbringung) und populationsbezogene Versorgungsprogramme (z. B. Gesundheitsinformationsdienste, veränderte Finanzierungsmechanismen) als auch bestehende Versorgungsstrukturen (z. B. regionale Strukturunterschiede, Effizienz in Krankenanstalten) untersucht.
Neben dem Vergleich etablierter Versorgungsszenarien werden im Zuge gesundheitsökonomischer Analysen (z. B. Simulations- und Modellrechnungen, ökonometrische Analyse der Versorgungsstrukturen, Kosteneffektivitätsstudien, Budgetauswirkungsanalysen oder Effizienzanalysen) ökonomische Effekte bestehender bzw. neuer Versorgungsszenarien untersucht.
Kontakt: Martin Zuba
Der Schwerpunkt Gesundheitssystemmonitoring und -analyse verfolgt das Ziel, im Sinne der vergleichenden Gesundheitssystemforschung organisatorische Strukturen einschließlich solcher der Finanzierung von Gesundheitssystemen zu analysieren und zu vergleichen. Ziel ist es, neben dem Monitoring dieser Charakteristika qualitative und quantitative Unterschiede von Gesundheitssystemen wissenschaftlich zu untersuchen und daraus Erkenntnisse zur Optimierung der Ressourcenallokation abzuleiten. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die regelmäßige Überwachung und Analyse der Performance des österreichischen Gesundheitssystems (z. B. durch Erhebung internationaler Vergleichskennzahlen), wodurch Stärken und Schwächen des Systems sichtbar gemacht werden.
Des Weiteren beinhaltet der Schwerpunkt das Monitoring der aktuellen Gesundheitsreform (Zielsteuerung-Gesundheit), das einerseits ein Finanzmonitoring und andererseits ein Monitoring von Versorgungsstrukturen, Versorgungsprozessen und Ergebnissen umfasst. Im Rahmen von Kooperationen mit dem European Observatory on Health Systems and Policies werden gesundheitspolitische Entwicklungen und Reformen im nationalen und internationalen Kontext untersucht.
Weitere Informationen: European Observatory on Health Systems and Policies
Kontakt: Florian Bachner
Der Schwerpunkt Finanzierung des Gesundheitssystems widmet sich der Analyse von Finanzierungs- und Verrechnungsmechanismen des österreichischen Gesundheits- und Langzeitpflegesystems sowie Finanzierungsmodellen aus anderen Ländern. Zentraler Bestandteil ist hier die Erfassung, Analyse und Prognose von Gesundheitsausgaben auf nationaler, regionaler und sektoraler Ebene. Im Fokus stehen dabei sowohl makro- als auch mikroökonomische Analysen (z. B. einzelner Krankenanstalten). Die Projekte zielen u. a. darauf ab, die Finanzierung und Gestaltung sozialer Krankenversicherungssysteme zu optimieren, das Zusammenspiel der Finanzierungsmechanismen von Gesundheits- und Langzeitpflegesystemen zu analysieren und Modelle optimierter Vergütungs- und Honorierungsformen für Gesundheitsdienstanbieter zu entwickeln.
Die Expertise der Abteilung umfasst auch Finanzierungsfragen der Langzeitpflege und -betreuung. Dazu zählt beispielsweise die Erstellung mittel- und langfristiger Szenarien hinsichtlich der Kosten von Pflege- und Betreuungsdiensten und informeller Pflege und Betreuung. Zudem besteht in der Abteilung ein umfassendes Know-how über Finanzierungs- und Versorgungsinstrumente in der Langzeitpflege und –betreuung auf internationaler Ebene sowie bezüglich der Frage, wie Finanzierungsmodelle aus anderen Ländern zu einer weiteren Verbesserung des österreichischen Gesundheits- und Langzeitpflegesystems beitragen können.
Kontakt: Florian Bachner