Auftraggeber: BMSGPK
Laufzeit: fortlaufend seit 2018
Ansprechperson GÖG: Reinhard Kern
Die GÖG betreibt und entwickelt im gesetzlichen Auftrag das Stroke-Unit-Register, das Herzchirurgie-Register und das Herzschrittmacher-, ICD- und Loop-Recorder-Register. Für das Herzchirurgie-und das Stroke-Unit-Register wurde die intensive Zusammenarbeit mit A-IQI (Austrian Inpatient Quality Indicators) weitergeführt.
Datenauswertungen des Stroke-Unit-Registers: Das Durchschnittsalter der Schlaganfallpatientinnen und Schlaganfallpatienten in Stroke-Units lag in den letzten Jahren relativ konstant bei rund 73 Jahren, wobei etwas mehr Frauen als Männer dokumentiert sind. 87 Prozent der Patientinnen und Patienten wurden im Jahr 2020 direkt in ein Krankenhaus mit Stroke-Unit eingeliefert, 13 Prozent kamen über ein anderes Krankenhaus. Der Anteil direkter Aufnahmen bleibt konstant hoch, was auf ein kontinuierliches Schnittstellenmanagement von Rettungswesen und Krankenanstalten hinweist. Der Anteil der Rettungstransporte mit Notärztin bzw. Notarzt ist in den letzten drei Jahren konstant niedrig, d. h. auf die notärztliche Begleitung wird immer häufiger verzichtet. Etwa elf Prozent der Patientinnen und Patienten kamen 2020 privat ins Krankenhaus.
Bei der Lyserate für jene Patientinnen und Patienten, die die lyserelevanten Kriterien (Alter, Zeitspanne Ereignis bis Lyse) erfüllen, zeigt sich für 2020 ein ähnlicher Wert wie 2019. Die Lyserate für diese Patientengruppe liegt im Österreichschnitt bei rund 72 Prozent. 68 Prozent aller lysierten Patientinnen und Patienten erhalten die Lyse im Österreichschnitt innerhalb von 60 Minuten ab Krankenhausaufnahme (Door-to-Needle-Time), wobei der Patientenanteil je nach Stroke-Unit zwischen 16 und 89 Prozent stark schwankt.
Datenauswertungen Erwachsenenherzchirurgie: Die 30-Tages-Mortalitätsrate (Anteil der Patientinnen und Patienten, die innerhalb von 30 Tagen nach einer Operation verstorben sind) betrug im Jahr 2020 3,74 Prozent. Der Anteil der Patientinnen und Patienten, die binnen 30 Tagen nach einer herzchirurgischen Intervention verstarben, schwankte in den einzelnen Zentren zwischen 2,50 Prozent und 6,93 Prozent. Bei elektiven, also geplanten Operationen, bewegte sich diese Rate zwischen 0,39 und 5,24 Prozent.
Die Komplikationsraten sind in den einzelnen Zentren unterschiedlich ausgeprägt. So bewegte sich die Rate der Schlaganfälle mit zentralneurologischem Schaden (länger als 72 Stunden anhaltend) im Vergleich der Zentren im Jahr 2020 zwischen 0,00 und 4,50 Prozent. Der Anteil der Patientinnen und Patienten, die sich einer erneuten herzchirurgischen Operation wegen einer Nachblutung – die im Krankenhaus aufgetreten ist – unterziehen mussten, lag bei 5,66 Prozent. Durchschnittlich kommt die linke Arteria thoracica interna bei isolierten Bypassoperationen im Jahr 2020 in 94,18 Prozent der Fälle zum Einsatz. Die Spannbreite zwischen den Zentren liegt hier zwischen 90,34 und 97,54 Prozent.
Datenauswertungen des Herzschrittmacher-, ICD- und Loop-Recorder-Registers: Derzeit leben in Österreich ca. 50.000 Menschen mit einem implantierten Herzschrittmacher. Im Jahr 2020 erfolgten die meisten Erstimplantationen von Herzschrittmachern an männlichen Patienten im Alter von 70 bis 89 Jahren. Als häufigste Symptome, die zur Erstimplantation eines Herzschrittmachers führten, wurden Synkope und Schwindel angegeben. Erstimplantationen von implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) oder Loop-Recordern wurden 2020 am häufigsten an Menschen im Alter von 70 bis 79 Jahren durchgeführt, dabei wesentlich häufiger an Männern als an Frauen. Als häufigster Grund für die Erstimplantation eines ICD wurde Herzinsuffizienz, als häufigster Grund für die Erstimplantation eines Loop-Recorders Synkope ohne Verletzung angegeben.