Koordinationsstelle Qualitätsregister

Auftraggeber: BMSGPK
Laufzeit: fortlaufend seit 2018
Ansprechperson GÖG: Reinhard Kern

Die GÖG betreibt im gesetzlichen Auftrag (Bundesgesetz über die Gesundheit Österreich GmbH, § 15a) das Stroke‐Unit‐Register, das Herzchirurgie‐Register und das Herzschrittmacher‐, ICD‐ und Loop‐Recorder‐Register in enger Zusammenarbeit mit dem System A‐IQI (Austrian Inpatient Quality Indicators). Der Aufgabenschwerpunkt im Rahmen der Qualitätsregister liegt in der Erhebung, Zusammenführung, Aufbereitung, Analyse und Visualisierung von Qualitätsdaten sowie in der Berechnung von ausgewählten Indikatoren für das System A-IQI.

Stroke‐Unit‐Register

Stroke-Units sind spezialisierte Einrichtungen in neurologischen Abteilungen von Krankenanstalten zur Versorgung von Schlaganfällen. Im Register werden alle schlaganfallrelevanten Daten zum Zweck der Qualitätssicherung der akuten Schlaganfallversorgung erfasst.

Das Durchschnittsalter der Schlaganfallpatientinnen und Schlaganfallpatienten in Stroke‐Units lag in den letzten Jahren relativ konstant bei rund 71 Jahren, wobei etwas mehr Frauen als Männer dokumentiert sind. 87 Prozent der Patientinnen und Patienten wurden im Jahr 2022 direkt in ein Krankenhaus mit Stroke‐Unit eingeliefert, 13 Prozent kamen über ein anderes Krankenhaus. Der Anteil direkter Aufnahmen bleibt konstant hoch, was auf ein kontinuierliches Schnittstellenmanagement von Rettungswesen und Krankenanstalten hinweist. Der Anteil der Rettungstransporte mit Notärztin bzw. Notarzt war in den letzten drei Jahren konstant niedrig, d. h., auf die notärztliche Begleitung wird immer häufiger verzichtet. Etwa elf Prozent der Patientinnen und Patienten kamen im Jahr 2021 privat ins Krankenhaus.

Bei der Lyserate für jene Patientinnen und Patienten, die die lyserelevanten Kriterien (Alter, Zeitspanne Ereignis bis Lyse) erfüllten, zeigte sich für 2022 ein ähnlicher Wert wie 2021. Die Lyserate für diese Patientengruppe lag im Österreichschnitt bei rund 72 Prozent. 70 Prozent aller lysierten Patientinnen und Patienten erhielten die Lyse im Österreichschnitt innerhalb von 60 Minuten ab Krankenhausaufnahme (Door‐to‐Needle‐Time).

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Register zur Qualitätssicherung in der Herzchirurgie

Durchschnittlich werden in Österreich im Jahr ca. 6.000 herzchirurgische Operationen in den neun herzchirurgischen Zentren durchgeführt, welche gemäß dem international anerkannten Indikatorenset der Society of Thoracic Surgeons (STS) im Register erfasst werden.

Die 30‐Tages‐Mortalitätsrate (Anteil der Patientinnen und Patienten, die innerhalb von 30 Tagen nach einer Operation versterben) betrug im Jahr 2021 3,57 Prozent.  Bei elektiven, also geplanten Operationen verstarben 1,7 Prozent der Patientinnen und Patienten.

Bei Operationen können Komplikationen, wie zum Beispiel Wundinfektionen oder Nachblutungen, auftreten. Der Anteil der Patientinnen und Patienten, die sich einer erneuten herzchirurgischen Operation wegen einer Nachblutung – die im Krankenhaus auftrat – unterziehen mussten, lag 2021 bei 5,87 Prozent. Die durchschnittliche Gesamtrate der Rethorakotomien wegen einer tiefen Wundinfektion, die während des Krankenhausaufenthaltes nach der primären Operation entstand, lag im Jahr 2021 in den herzchirurgischen Zentren bei 1,27 Prozent.

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Herzschrittmacher-, ICD- und Loop-Recorder-Register

Im österreichischen Register für Herzschrittmacher, ICD und Loop‐Recorder werden Indikatoren zu Implantationen bzw. Revisionen von Herzschrittmachern bzw. ICD und Loop‐Recordern erfasst, analysiert und ausgewertet. Die Indikatoren für die Dokumentation und Auswertung erfolgen gemäß der Definition in § 45 des Medizinproduktegesetzes (MPG).

Im Jahr 2022 erfolgten die meisten Erstimplantationen von Herzschrittmachern an Patientinnen und Patienten im Alter von 80 bis 89 Jahren. Als häufigste Symptome, die zur Erstimplantation eines Herzschrittmachers führten, wurden Synkope und Schwindel angegeben. Erstimplantationen von implantierbaren Kardioverter‐Defibrillatoren (ICD) oder Loop‐Recordern wurden 2022 am häufigsten an Menschen im Alter von 70 bis 79 Jahren durchgeführt, dabei wesentlich häufiger an Männern als an Frauen. Als häufigster Grund für die Erstimplantation eines ICD wurde „Herzinsuffizienz“, als häufigster Grund für die Erstimplantation eines Loop‐Recorders „Synkope ohne Verletzung“ angegeben.

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