Evaluierung des Projekts "Integrierte Versorgung Demenz in Wien", Phase 2

Auftraggeber: Psychosoziale Dienste Wien (PSD)
Laufzeit: April 2019 bis Dezember 2020
Ansprechperson GÖG: Andrea Schmidt

Das Pilotprojekt Integrierte Versorgung Demenz in Wien (IVD-Projekt) startete im April 2016 mit dem Beschluss in der 11. LZSK und wurde durch den Psychosozialen Dienst Wien (PSD) unter Beteiligung des Fonds Soziales Wien (FSW) und der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) umgesetzt. Leistungen im Rahmen des Projekts zielen auf eine möglichst frühzeitige Diagnostik für Betroffene anhand eines sozialpsychiatrischen Ansatzes sowie eine optimierte medikamentöse Therapie und umfassen ein Befundgespräch bzw. Beratungsgespräch mit Betroffenen sowie Begleitungs-/Kontaktangebote für Angehörige. Des Weiteren gibt es ein Schulungsangebot für Multiplikatorinnen/Multiplikatoren.

Das Kuratorium für Psychosoziale Dienste in Wien beauftragte die Gesundheit Österreich Forschungs- und Planungsgesellschaft mbH (GÖ FP) mit der Evaluierung dieses Projekts. Deren im Jahr 2020 durchgeführte Phase 2 legte den Schwerpunkt auf die quantitative Auswertung von Routinedaten, während bereits im Jahr 2018 der Fokus auf qualitative Erhebungen und Analysen gerichtet gewesen war (Phase 1). Diese Evaluierungen hatten zum Ziel, aufzuzeigen, ob sich die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen durch die Unterstützung im Rahmen des IVD-Projekts verbessert. Hierfür wurden entlang von fünf Zielen des Projekts methodische Bausteine nach einem Mixed-Methods-Approach entwickelt und bearbeitet. Sie umfassen u. a. eine quantitative Auswertung von Routinedaten, die Perspektive Angehöriger sowie professioneller Akteurinnen/Akteure und der Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter des Gerontopsychiatrischen Zentrums Wien. 

In den Ergebnissen konnte eine Reihe bewährter Elemente im Konzept des GPZ herausgearbeitet werden, die als Voraussetzung für und Beitrag zu einer bedarfsgerechten Versorgung gesehen werden. Es konnte gezeigt werden, dass die bedarfsgerechte medikamentöse Versorgung demenziell beeinträchtigter Menschen durch die Intervention signifikant verbessert wird. Auch mit der Möglichkeit von Hausbesuchen sowie dem multiprofessionellen Ansatz in der Diagnostik erweist sich das Angebot als zielgruppengerecht und trägt zur bedarfsgerechten Versorgung bei. Die Evaluierung machte allerdings an vielen Stellen auch deutlich, dass das Angebot angesichts der vorhandenen Ressourcen und des konstatierten Bedarfs im Großraum Wien auf Grenzen stößt.

Weiterlesen:
Projektphase 1
Evaluierung des Projekts „Integrierte Versorgung Demenz in Wien“. Bericht zur Projektphase 2