GÖG-Colloquium | Präventionsketten – eine integrierte Strategie für gesundes Aufwachsen und Chancengerechtigkeit
Die Abteilung Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit beschäftigt sich schon seit einiger Zeit mit dem Thema Präventionsketten, da hier ein enger Zusammenhang mit dem Programm der Frühen Hilfen besteht und beide Initiativen das gemeinsame Ziel verfolgen, Chancengerechtigkeit zu fördern. Dazu wird ein regelmäßiger Austausch organisiert.
Im Rahmen des GÖG-Colloquiums wurde über das Konzept der Präventionsketten, die fachlichen Grundlagenarbeiten sowie die Umsetzungsaktivitäten in Deutschland informiert. An der Entwicklung und praktischen Anwendung des Konzepts in Deutschland war und ist ganz wesentlich die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. beteiligt. Frau Christina Kruse war von Anfang an in diesen Prozess involviert und berichtete darüber.
Das Konzept der Präventionsketten stößt auch in Österreich zunehmend auf Interesse, wobei Vorarlberg hier in der Umsetzung eine Vorreiterrolle eingenommen hat. Frau Heike Mennel-Kopf vom Amt der Vorarlberger Landesregierung leitet das Programm im Fachbereich Jugend und Familie und sprach in einem zweiten Input über diese Aktivitäten. Die Diskussion zeigte ein großes Interesse am Konzept und den Umsetzungserfahrungen der Präventionsketten. Die Fragen bezogen sich insbesondere auf Herausforderungen und Learnings in der Implementierung von Präventionsketten in Deutschland sowie in Vorarlberg. Betont wurde dabei, dass es insb. in Hinblick auf die nachhaltige Etablierung sehr wichtig ist, relevante Stakeholder in der Region (insb. auch Entscheidungsträger:innen) bereits von Beginn an einzubeziehen. Als positiv wurde erachtet, dass mit der flächendeckenden Verfügbarkeit der Frühen Hilfen – die als erstes Glied einer Präventionskette gelten – in Österreich bereits eine gute Ausgangsbasis für weiterführende Maßnahmen besteht.
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Christina Kruse BSc, MSc ist Gesundheitswissenschaftlerin und befasst sich seit Langem mit Fragestellungen der sozialen und gesundheitlichen Ungleichheit und deren Auswirkungen auf die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen. In der Bertelsmann Stiftung und in der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. entwickelte sie in den vergangenen Jahren Lösungsansätze zur ziel- und bedarfsorientierten Steuerung und Förderung von Kindern und Jugendlichen sowie zur Bekämpfung von Kinderarmut und Armutsfolgen auf kommunaler und bundespolitischer Ebene. Im Programm „Präventionsketten Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder!“ begleitete sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen 22 Kommunen prozessual und fachlich beim Auf- und Ausbau integrierter kommunaler Strategien.
>> Vortrag: Präventionsketten Niedersachsen <<
Mag.a Heike Mennel-Kopf ist seit 2009 Verwaltungsexpertin im Amt der Vorarlberger Landesregierung und zuständig für die Agenden Familienförderung sowie für verschiedene Landesprogramme. Seit über 10 Jahren begleitet sie das Landesprogramm „familieplus“, bei dem sich Gemeinden einem Auditprozess unterziehen, um ihre Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit bezogen auf alle Altersgruppen zu verbessern. Aus diesem ist im Jahr 2016 das Landesprogramm „Vorarlberg lässt kein Kind zurück“ hervorgegangen. Hier engagieren sich inzwischen 39 Gemeinden für die Förderung der Chancengerechtigkeit für die Kinder und Jugendlichen in Vorarlberg durch den Aufbau von Präventionsketten.
>> Vortrag: Präventionsketten in Vorarlberg <<
Begrüßung und Moderation
DIin Marion Weigl
Gesundheit Österreich GmbH
Abteilung Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit
Weiterlesen - Kurzbericht: Frühe Hilfen und Präventionsketten: Gemeinsamkeiten, Unterschiede, potenzielle Schnittstellen und Synergien