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Digitale Lebenswelten: 8. FrauenGesundheitsDialog

Am 19. Mai 2025 fand in der Wiener Urania der 8. FrauenGesundheitsDialog unter dem Titel „Mädchen und Frauen. Selbstbestimmt. Einfluss digitaler Lebenswelten auf Mädchen- und Frauengesundheit“ statt. 

Die Veranstaltung wurde von der Gesundheit Österreich GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und in Kooperation mit dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung durchgeführt.

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Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung, Eva-Maria Holzleitner, eröffnet den 8. FrauenGesundheitsDialog 2025 in Wien.
© GÖG / Ofner / Kührer

 

Zahlreiche Expert:innen, Praktiker:innen und Interessierte kamen zusammen, um aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen im Spannungsfeld von Digitalisierung, Gesundheit und Geschlechtergerechtigkeit zu diskutieren.

Der Einstieg erfolgte mit inspirierenden Begrüßungsworten der Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung  Eva-Maria Holzleitner, Staatssekretärin für Gesundheit Ulrike Königsberger-Ludwig sowie Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH, Herwig Ostermann wurden.

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Staatssekretärin für Gesundheit Ulrike Königsberger-Ludwig beim 8. FrauenGesundheitsDialog.
© GÖG / Ofner / Kührer

 

Wissenschaftliche Perspektiven auf digitale Lebenswelten

Den inhaltlichen Auftakt bildeten drei fundierte Vorträge, die zentrale Aspekte digitaler Lebenswelten beleuchteten:

  • Claudia Wilhelm (Universität Wien) rückte in ihrem Forschungsüberblick in den Fokus, wie digitale Räume sowohl Teilhabe ermöglichen als auch einschränken können. Sie thematisierte die Rolle digitaler Medien bei der Identitätsbildung, die Reproduktion geschlechtsbezogener Ungleichheiten sowie die Spannungsfelder zwischen Vielfalt und traditionellen Rollenbildern in der Selbstdarstellung von Mädchen und Frauen.
  • Laura Wiesböck (Institut für Höhere Studien) analysierte die Rolle von Social Media in modernen Mental-Health-Diskursen. Sie zeigte auf, dass Plattformen zwar Räume für Aufklärung und Selbsthilfe bieten, gleichzeitig aber durch „Addictive Design“, algorithmische Verstärkung psychischer Verwundbarkeit und die Ökonomisierung von Gesundheitsnarrativen neue Belastungen erzeugen – insbesondere für junge Frauen.
  • Elisabeth Langmann (Universität Augsburg) beleuchtete aus ethischer Perspektive die Chancen und Herausforderungen digitaler Gesundheitstechnologien für Frauen im höheren Alter. Sie machte auf die strukturelle Unsichtbarkeit dieser Zielgruppe aufmerksam und forderte eine stärkere Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse in Forschung, Versorgung und digitalen Angeboten.

Austausch und Vernetzung im Posterwalk

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8. FrauenGesundheitsDialog: Teilnehmende beim Posterwalk
© GÖG / Ofner / Kührer

Im Posterwalk wurden Projekte aus ganz Österreich präsentiert, die sich mit der Umsetzung des Aktionsplans Frauengesundheit befassen. Die Ausstellung bot Raum für Austausch über Lernerfahrungen, Synergien und neue Ideen. Im Zentrum stand die Frage, wie digitale Lebenswelten genutzt werden können, um die Selbstbestimmung von Mädchen und Frauen zu fördern – und welche Lücken es dabei noch zu schließen gilt. Zudem waren erstmals Schülerinnen des GRG 21 vertreten, die auch ihre Perspektive zum Veranstaltungsthema mit einem Posterbeitrag darstellten.

Praxisnahe Einblicke in Foren und Workshops

Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden in zwei Themenforen und einem Workshop vertiefend arbeiten:

  • Im Themenforum I standen digitale Gewalt und medienbezogene Beratung im Fokus. Beiträge aus der Praxis zeigten, wie digitale Gewaltphänomene Mädchen und junge Frauen betreffen und welche Rolle Peer2Peer-Beratung im digitalen Raum spielen kann.
  • Themenforum II widmete sich der Sichtbarkeit von Frauen mit Migrationsbiografie und sozioökonomisch benachteiligten Mädchen. Projekte wie die Frauenstimmen Podcast-Werkstatt* und Selbstwert plus* gaben Einblicke in Lebensrealitäten, die oft übersehen werden – und zeigten Wege auf, wie Mädchen und Frauen gestärkt werden können.
  • Der Workshop „Social Media, die gut tut! Gibt es die überhaupt?“ präsentierte Ergebnisse aus dem Projekt girlspirit – Influencerinnen für mehr Power und gesunde Inspiration. Im Mittelpunkt standen Methoden zur gesundheitsförderlichen Nutzung sozialer Medien und die Frage, wie Mädchen und junge Frauen zu einem reflektierten Umgang mit digitalen Inhalten befähigt werden können.
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Vortrag zu digitalen Gesundheitstechnologien beim 8. FrauenGesundheitsDialog – Themen: Apps, Telemedizin, Communities und Wearables.
© GÖG / Ofner / Kührer

 

Abschlussdiskussion mit Blick in die Zukunft

In der abschließenden Paneldiskussion  mit Barbara Buchegger (Saferinternet.at), Sylvia Gaiswinkler (Gesundheit Österreich GmbH), Elisabeth Langmann (Universität Augsburg), Nina Marlovits (GRG 21 – Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium) und Paula Schwentner (Bundesjugendvertretung) wurden zentrale Erkenntnisse des Tages zusammengeführt. Diskutiert wurden konkrete Handlungsbedarfe, politische Rahmenbedingungen sowie Aspekte der Intersektionalität, die für die aktuelle und zukünftige Stärkung von Mädchen und Frauen und deren gesundheitlichen Chancen notwendig sind.

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Abteilung Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit der Gesundheit Österreich GmbH.
© GÖG / Ofner / Kührer

Am 20. Mai wurde im Rahmen eines Focal Point Meetings eine Post-Conference abgehalten, um die Themen des Vortags vertieft zu diskutieren zu können und die Vernetzung rund um Frauengesundheit weiter zu fördern. Weitere Informationen zum Aktionsplan Frauengesundheit finden Sie hier:

Aktionsplan Frauengesundheit

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8. FrauenGesundheitsDialog: Gesammelte Bilder des Dialogs.
© GÖG / Ofner / Kührer

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden, Vortragenden und Teilnehmenden für ihr Engagement und die wertvolle Vernetzung! Die Dokumentation des diesjährigen FrauenGesundheitsDialogs finden Sie in Kürze hier: 

Nachlese des 8. FrauenGesundheitsDialog

Vortrag zu Selfdiagnosis und Mental Health auf TikTok beim 8. FrauenGesundheitsDialog – großes Publikumsinteresse.