Österreichische Psychotherapieforschungstagung: „VersorgungsNOTwendigkeit – Versorgung in der Not“
Die Koordinationsstelle Psychotherapieforschung veranstaltete am 16. Oktober 2020 die online Tagung Psychotherapieforschung 2020: „VersorgungsNOTwendigkeit - Versorgung in der Not: Psychotherapeutische Versorgungspraxis und Ausbildung zwischen Mangel, virtueller und physischer Präsenz“ mit über 220 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Die Praxisorientierte Psychotherapieforschung hat sich auf nationaler Ebene seit 2012 rasant entwickelt: ein breites Studienspektrum lieferte auf der Tagung Erkenntnisse zu spezifischen Ziel- und Störungsgruppen bzw. ihrer Versorgungslage sowie zu Ausbildungsfragen. Die Tagung zeigte die Vielfalt der nationalen Psychotherapieforschungslandschaft auf mit weiteren Untersuchungen zur Prozess- und Wirksamkeitsforschung. Einen Schwerpunkt der Tagung bildete neben den Versorgungsmodellen die aktuelle COVID 19 Pandemie, welche ein enormes mediales Interesse an der Psychotherapie beförderte. Die Versorgung mit Psychotherapie erhielt gesellschaftliches Bewusstsein und damit einen völlig neuen Stellenwert. Die Krise lieferte somit neue Forschungsimpulse, welche die Tagung aufzeigte: Erkenntnisse zu spezifischen Auswirkungen auf die seelische Gesundheit - verursacht durch die Pandemie - bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wurden dargestellt und neben neuen, virtuellen Formen der Psychotherapie, ihren Möglichkeiten, Grenzen und Unterschieden zu physisch präsenter Psychotherapie (etwa die Auswirkungen auf den psychotherapeutischen Prozess bzw. die Implikationen für sinnliches Wahrnehmen und Körperlichkeit in der Psychotherapie) kritisch diskutiert.
Die Praxisorientierte Psychotherapieforschung verbindet – so konnte die Tagung zeigen - die akademischen Anforderungen mit den Interessen und Möglichkeiten der Praxis. Sie ist nicht nur ein Instrumentarium zum Nachweis von Bedarf, Qualität und Wirksamkeit von Psychotherapie bzw. zu ihrer kritischen Evaluierung, sondern v.a. die Grundlage für ein verfahrensübergreifendes Selbstverständnis von wissenschaftlich fundierter Psychotherapie.“
Link zum Programm (aktualisiert am 9. Oktober 2020)