Koordinationsstelle für Suizidprävention
Jährlich sterben in Österreich mehr als doppelt so viele Menschen durch Suizid (ca. 1.200 Tote) wie durch Verkehrsunfälle. Suizidversuche und Suizide bedeuten nicht nur seelisches Leid, sondern auch eine volkswirtschaftliche Last. Im Jahr 2012 wurde vom BMSGPK die Koordinationsstelle für Suizidprävention an der GÖG eingerichtet und das nationale Suizidpräventionsprogramm SUPRA (Suizidprävention Austria) präsentiert. Die Koordinationsstelle hat den Auftrag, die schrittweise Umsetzung des SUPRA-Programms des BMSGPK in enger Kooperation mit einem Expertengremium im Bereich Suizidprävention zu unterstützen. Meilensteine der bisherigen Tätigkeit der Koordinationsstelle waren das Etablieren des jährlich erscheinenden österreichischen Suizidberichts, fünf große SUPRA-Fachtagung und die Unterstützung des Projekts zur Erstellung einheitlicher, qualitätsgesicherter Unterlagen zur Schulung von Gatekeepern sowie der Roll-out des Suizidpräventionswebportals auf dem öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs. SUPRA wurde als das europäische Good-Practice-Beispiel in Sachen Suizidprävention 2017 im Rahmen des EU-Compass for Action on Mental Health and Well-being ausgewählt. 2019 wurde SUPRA im Auftrag der Europäischen Kommission von den Gesundheitsministerien der Mitgliedstaaten als eines von zwei Models of Best Practice im Bereich Mental Health gewählt und für die Ausrollung in anderen Ländern über die Joint Action for Mental Health ab 2021 empfohlen. SUPRA ist sowohl im österreichischen Gesundheitsziel 9 („Psychosoziale Gesundheit in allen Bevölkerungsgruppen fördern“) als auch im Zielsteuerungsvertrag Gesundheit verankert.
Wesentlichste Aufgabe der Koordinationsstelle ist es, das Vernetzen aller bislang in Österreich im Feld der Suizidprävention, aber auch jener in angrenzenden Feldern wie Gesundheitsförderung oder Suchtprävention Tätigen zu fördern und Synergien nutzbar zu machen und somit effektive und effiziente Suizidprävention in Österreich zu unterstützen. Langfristig soll es durch die Beiträge aller beteiligten Partner gelingen, die Bevölkerung besser über psychische Krisen und Suizid sowie entsprechende Hilfsangebote zu informieren, die Hilfs- und Präventionsangebote zu optimieren und die Suizidrate weiter zu senken (die Suizidrate ist einer der Indikatoren für die Messung des Erreichens der SDGs).
Aktuelle Schwerpunkte:
Papageno‐Medienpreis für besondere suizidpräventive journalistische Leistungen
Gatekeeper‐Schulungsprogramm
Koordination und fachliche Unterstützung der Umsetzung der SUPRA‐Maßnahmen in den
Bundesländern
Unterstützung der Joint Action ImpleMENTAL
Weiterlesen:
www.suizid-praevention.gv.at Gatekeeper der Suizidprävention
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Suizid und Suizidprävention in Österreich. Bericht 2024 PDF
SUPRA - Empfehlungen für Suizid-Postvention in psychosozialen und medizinischen Einrichtungen