Beiträge zum Gesundheitsziel 9, fachliche Begleitung und Unterstützung Netzwerkaufbau für Betroffene
Im Jahr 2015 erstellte die GÖG im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen eine Umfeld- und Stakeholderanalyse zur Bearbeitung des Gesundheitsziels 9 „Psychosoziale Gesundheit bei allen Bevölkerungsgruppen fördern“. Die Analyse umfasste internationale Konzepte und Strategien sowie alle einschlägigen österreichischen Papiere. Dabei wurde eine Landkarte von Themen- und Handlungsfeldern entworfen, und wesentliche Akteurinnen und Akteure wurden identifiziert, um sie in das Erarbeiten des Strategie- und Maßnahmenkonzepts für das Gesundheitsziel 9 entsprechend einbinden zu können.
In den Jahren 2016 und 2017 wurde dann das Gesundheitsziel 9 von einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von über 40 Institutionen bzw. Organisationen, bearbeitet. Die Arbeiten wurden von einem Team der Gesundheit Österreich GmbH fachlich begleitet und folgten der bereits in der Umfeld- und Stakeholderanalyse vorgeschlagenen Gliederung des Themas in drei Handlungsfelder:
Gesundheitsförderung, Prävention und Früherkennung
Versorgung, Rehabilitation und Ausbildung
Gesellschaft und Entstigmatisierung
Zu jedem dieser drei Handlungsfelder wurde ein Wirkungsziel formuliert, zu jedem Wirkungsziel wurden Indikatoren und Messgrößen definiert. Von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe wurden insgesamt 30 Maßnahmen eingemeldet, die zur Umsetzung des Gesundheitsziels beitragen sollen. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe wurden Ende 2017 in Berichtsform publiziert und sind auf der Gesundheitsziele-Webpage abrufbar.
Im Rahmen des Gesundheitsziels 9 wurde eine bundesweite Vernetzungsplattform für Betroffenenvertreterinnen und -vertreter von Menschen mit psychischen Erkrankungen als Startermaßnahme des Handlungsfelds „Gesellschaft und Entstigmatisierung“ ausgewählt und im Herbst 2017 gegründet. Die Treffen der Vernetzungsplattform werden fortan zweimal im Jahr stattfinden und dienen der Unterstützung der Betroffenenvertreterinnen und -vertreter, um eine chancengerechte Mitarbeit in Gremien und Entscheidungsgruppen zu fördern und das Risiko der Überforderung einzelner Personen zu reduzieren. Durch Austausch, Diskussion, Entwicklung gemeinsamer Anliegen und Rückkoppelung an die Gruppen und Organisationen soll die Interessengruppe von psychischen Erkrankungen Betroffener als Kollektiv sukzessive gestärkt werden. Mit dem Etablieren dieser Vernetzungsplattform wird auch ein wichtiger Schritt in Richtung Partizipation und gesellschaftliche Inklusion gesetzt.
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