Virtueller Drogenhandel

Auftraggeber: Vienna Centre for Societal Security (VICESSE) / Wiener Zentrum für sozialwissenschaftliche Sicherheitsforschung
Laufzeit: Jänner 2015 bis Dezember 2016 (zuvor am Anton Proksch Institut)
Ansprechperson GÖG: Irene Schmutterer

Der Handel mit illegalen Drogen im Internet stellt eine neuartige Entwicklung dar, die Behörden, aber auch Konsumierende, Verkaufende, Entscheidungstragende in der Politik und Präventionsfachkräfte vor neue Aufgaben stellt.

Die GÖG führte im Rahmen des Gesamtprojekts Face-to-Face-Interviews mit Drogenkonsumierenden über ihre Erfahrungen mit dem Kauf von Drogen im Internet. Dabei zeigte sich u. a., dass nicht nur technikaffine und nicht nur Gelegenheitskonsumierende den Weg zu Drogenmarktplätzen im Clear- und Darknet finden. Art und Ausmaß der Erfahrungen mit Drogenkauf im Internet variieren zum Teil stark zwischen den Interviewten und sind vom Alter, den Vorerfahrungen am Offlinemarkt, den bevorzugten Drogen und der jeweiligen Lebenssituation abhängig. Auffällig war eine starke Unter­repräsentanz von Frauen unter den Interviewten. Schließlich zeigten die Interviews deutlich, dass die Gefahren bei einem Kauf von Drogen im „Drogensupermarkt“ des Internets, die den Konsumierenden völlig unbekannt sind und ohne Informationen, wie und in welcher Dosis diese zu gebrauchen sind, zugestellt werden, vermutlich größer sind als jene des Offlinedrogenmarkts.