EURIPID - European Integrated Price Information Database

Auftraggeber: Europäische Kommission und ungarische Sozialversicherung NEAK unter Einbindung 26 europäischer Länder
Laufzeit: fortlaufend seit 2009
Ansprechperson GÖG: Claudia Habl

Seit dem Jahr 2009 betreibt die GÖG gemeinsam mit der ungarischen Sozialversicherung NEAK die European Integrated Price Information Database (EURIPID), eine nicht-kommerzielle Arzneimittelpreisdatenbank im Auftrag der teilnehmenden europäischen Länder, kofinanziert durch die Europäische Kommission.

Die teilnehmen nationalen Preisfestsetzungs- und Erstattungsbehörden schlossen sich einer Arbeitsgemeinschaft zusammen und verpflichteten sich, nationale Daten bereitzustellen und den Informations- und Datenaustausch untereinander zu fördern. Die Preisdatenbank ist nicht öffentlich zugänglich, seit 2021 gibt es jedoch eine öffentliche Projektwebsite. Weiters können, Forscher:innen auf Antrag kostenfrei Zugang zu den Daten auf einem bestimmten Aggregationslevel erhalten. 

Seit 2021 ist EURIPID auch ein zentrales Tool der europäischen Pharma-Strategie, wo es als eines der europäischen "Flagship"-Initiativen im Bereich "Zugang zu leistbaren Medikamenten für Bürger:innen der EU" genannt wird. 

Die Projektgovernance obliegt einem Exekutivboard, das von einem hochrangigen Vertreter der belgischen nationalen Sozialversicherung RIZIV/INAMI geleitet wird, der Sprecher der teilnehmenden Länder ist seit 2022 der Leiter der slowenischen Arzneimittelagentur JAZMP. Die GÖG ist Teil des Exekutivboards, und hat die Rolle des Generalsekretariats für die Arbeitsgemeinschaft übernommen.

In den Jahren 2020 bis 2022 erfolgte, auch angesichts der COVID-19 Pandemie, eine Analyse der möglichen Ergänzung von Medizinprodukten in der Datenbank, die jedoch negativ ausfiel.

Weitere Aufgaben der GÖG sind:

  • die Wartung, Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Datenbank,
  • die Kommunikation mit den Ländern, der Europäischen Kommission und Stakeholdern (z.B. Aufbau und Betreuung eines Dialogforums als Teil der europäischen gesundheitpolitischen Platfform oder Verhandlung eines Kooperationsvertrags mit der WHO)
  • Capacity-Building durch Webinare und Entwicklung von Policy-Briefs
  • die Kooperation mit EUROSTAT im Bereich der Kaufkraftparitäten für Medikamente und 
  • die Erarbeitung und Umsetzung einer Roadmap für eine nachhaltige Gestaltung von EURIPID. 

Seit April 2023 wird EURIPID - neben Österreich und Ungarn - von einem erweiterten Projektteam unter Einbindung der Länder Belgien, Polen, Slowenien, Portugal und Bulgarien gestaltet, mit einem erneuten Schwerpunkt auf Capacity-Building, einer Analyse von Preisverzerrungen und einer Aktualisierung des von der GÖG entwickelten Leitliniendokuments für externe Preisvergleiche.

Weiterlesen:
Website EURIPID
Euripid Guidance Document on External Reference Pricing (ERP)

Feasibility study for the integration of medical devices into EURIPID