Psychische Gesundheit: Jugendliche fordern Hilfe zum Schulstart 2025
Mit dem neuen Schuljahr rückt die psychische Gesundheit von Jugendlichen in Österreich ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
Ein Beitrag der ORF ZIB Flash vom 28.08.2025, mit Interviews von Paula Schwentner (Bundesjugendvertretung), Hedwig Wölfl (Liga für Kinder- und Jugendgesundheit) und Rosemarie Felder-Puig (Gesundheit Österreich GmbH), zeigt klar: Jugendliche wünschen sich mehr Unterstützung direkt in Schule und Lehre – von besser ausgebildeten Lehrkräften bis zu mehr Schulpsycholog:innen.
Schule als Belastungsfaktor: Druck statt Förderung
Viele Jugendliche erleben die Schule als Ort des Leistungsdrucks statt als fördernde Umgebung. In Diskussionsrunden äußerten sie, dass Vergleichsdruck, fehlende individuelle Förderung und Mangel an psychologischer Betreuung den Alltag erschweren.
„Es nervt, dass alle gleich behandelt werden – obwohl wir ganz unterschiedliche Fähigkeiten haben“, so eine Jugendliche im Projekt. Besonders belastend ist das Gefühl, nicht als Person mit eigenen Stärken gesehen zu werden, sondern nur als Teil eines Notendurchschnitts.
Forderung nach mehr psychologischer Betreuung
Die Ergebnisse der Studie und Diskussionen machen deutlich: Jugendliche wollen nicht nur reden, sondern echte Verbesserungen. Dazu zählen:
- Lehrkräfte mit Basiswissen zu psychischer Gesundheit
- Mehr Schulpsycholog:innen und Sozialarbeiter:innen
- Eine wertschätzende Fehlerkultur ohne Beschämung
- Freizeitangebote und Räume abseits des Smartphones
Hedwig Wölfl (Kinderliga) betont: „Beschämung darf kein pädagogisches Mittel mehr sein. Eine neue Fehlerkultur ist überfällig.“

„Es geht nicht nur um mehr Ressourcen, sondern auch um evidenzbasierte Qualitätsstandards in der psychischen Gesundheitsförderung“, betonte Rosemarie Felder-Puig, stellvertretende Abteilungsleiterin "Evidenz und Qualitätsstandards" der Gesundheit Österreich GmbH.
Auch Lehrlinge stehen unter Druck
Nicht nur Schüler:innen in Schulen sind betroffen. Auch Lehrlinge leiden unter Stress und Überforderung. Besonders in Betrieben braucht es laut den Ergebnissen eine Kultur der Wertschätzung, die Fehler als Lernchance versteht – und nicht als Anlass für Bloßstellung.
Jugendliche wollen echte Mitbestimmung
Ein zentrales Ergebnis des Projekts: Jugendliche wünschen sich Mitbestimmung. Sie wollen nicht länger nur „betreut“ werden, sondern aktiv an Entscheidungen beteiligt sein – in Schule, Ausbildung und Politik.
Paula Schwentner von der Bundesjugendvertretung betont: „Jugendliche müssen echte Mitsprachemöglichkeiten erhalten. Ohne sie können wir keine nachhaltigen Lösungen schaffen.“
Fazit: Schulstart braucht mehr als Schulbücher
Die Botschaft ist klar: Jugendliche brauchen nicht nur Wissen, sondern auch psychologische Sicherheit. Das Projekt von Kinderliga, Bundesjugendvertretung und Gesundheit Österreich GmbH macht deutlich, welche Schritte jetzt nötig sind:
- Psychologische Ausbildung für Lehrkräfte
- Mehr Schulpsychologie und Sozialarbeit
- Individuelle Förderung statt Vergleichsdruck
- Fehlerkultur ohne Beschämung
- Niederschwellige Freizeitangebote
- Partizipation junger Menschen
Die Gesundheit Österreich GmbH unterstützt diese Forderungen mit ihrer Expertise in Evidenz und Qualitätsstandards, um nachhaltige Verbesserungen für die Jugendgesundheit zu sichern. Rosemarie Felder-Puig ist stellvertretende Abteilungsleiterin "Evidenz und Qualitätsstandards" der Gesundheit Österreich GmbH:
Zur Abteilung Evidenz und Qualitätsstandard
Quelle: ORF ZIB Flash, 28.08.2025 / Interviews mit Paula Schwentner, Hedwig Wölfl und Rosemarie Felder-Puig.
