Europäisches Präventionscurriculum
Das Europäische Präventionscurriculum (EUPC, engl. European Prevention Curriculum) ist eine europaweite Initiative, um einen gemeinsamen Mindeststandard im professionellen Wissensstand zum Thema Suchtprävention zu sichern und die Qualität der suchtpräventiven Arbeit in Europa zu erhöhen. Die von der Drogenagentur der Europäischen Union (EUDA) koordinierte und in bereits mehr als 20 Ländern durchgeführte Fortbildung und Vernetzungsveranstaltung vermittelt disziplinenübergreifend Grundlagen für ein gemeinsames Verständnis suchtpräventiver Ziele, internationaler Qualitätsstandards und evidenzbasierter Methoden.
Zielgruppe in Österreich sind zentrale Akteurinnen und Akteure auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene, die mit der Suchtprävention oder der Gesundheitsförderung zu tun haben. Dazu zählen insbesondere Personen, die zur Planung, Gestaltung, Auswahl, Förderung oder Finanzierung von suchtpräventiven Maßnahmen beitragen.
Im Zuge eines Pilotprojekts wurde die EUPC‐Basisschulung im Jahr 2023 gemeinsam mit der Österreichischen ARGE Suchtvorbeugung (Fachstellen für Suchtprävention) erstmalig nach Österreich gebracht. Seit 2024 ist die GÖG das offizielle EUPC National reference point and coordination centre für Österreich.
In den Jahren 2023 und 2024 konnten 76 Personen aus den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung neu gemäß dem EUPC‐Basismodul zertifiziert werden. Als Mehrwert bzw. Nutzen von EUPC nannten die Teilnehmenden die Anregungen zur verstärkten Professionalisierung, Qualitätssicherung und Evidenzbasierung, ebenso wurden die gebotenen Möglichkeiten zum Perspektivenwechsel, zur Vernetzung und zur Entwicklung einer gemeinsamen Fachsprache positiv hervorgehoben.
Der erste Evaluationsbericht fokussierte auf die Angemessenheit und Durchführbarkeit einer langfristigen Umsetzung des EUPC in Österreich. Weitere Erfahrungen zur österreichischen Umsetzung des EUPC wurden im Journal of Prevention veröffentlicht. Seit dem Jahr 2024 findet eine periodische Bestandsaufnahme statt. Diese erfasst den Wissensstand hinsichtlich Qualität und Evidenzbasierung sowie das Ausmaß evidenzbasierter Praktiken unter österreichischen Fachleuten, um professionelle Bedarfe besser verstehen und Veränderungen im Zeitverlauf beobachten zu können.
Im Jahr 2025 wird das Projekt mit weiteren Schulungen und Datenerhebungen fortgeführt. Bei Interesse an einer Schulungsteilnahme oder Kooperation schreiben Sie bitte an eupc@goeg.at.
Weitere Informationen:
Fachartikel zur Umsetzung von EUPC in Österreich (kostenlose Vollansicht)
Englischsprachige Informationen der EBDD
Österreichische ARGE Suchtvorbeugung
Trainer:innen und Datenschutzerklärung für das Jahr 2025