GÖG-Impulsforum "Fast Track Surgery in Orthopädie und Chirurgie - eine WIN-WIN-Situation im Gesundheitswesen?
Begriffe wie "Fast Track Surgery", „Rapid Recovery“ oder „Enhanced Recovery After Surgery (ERAS)“ sowie tagesklinische Operationen prägen den Diskurs in den operativen Bereichen der Gesundheitsversorgung. Auch das Gesundheits-Zielsteuerungsgesetz fordert eine „Optimierung der Prozesse und des Ressourceneinsatzes“ und die „Sicherstellung der hohen Behandlungsqualität“. Damit gehen Erwartungen hinsichtlich effizienterer Behandlungsprozesse und höherer Patientenzufriedenheit ebenso einher wie Befürchtungen in Bezug auf eine zunehmend menschenferne Medizin-Industrie.
Was ist nötig, damit die gewünschten Effekte tatsächlich eintreten und die Patientin / der Patient als Mensch im Mittelpunkt bleibt? Welche Zahlen stehen zur Verfügung, um die Prozessveränderung darstellen zu können?
Nach einem Impulsstatement von Mag. Hannes Seethaler (GÖG) zur Entwicklung der Verweildauern bei ausgewählten Leistungen, berichteten mit OA Dr. Peter Razek (interimistischer Vorstand der Abteilung für Chirurgie im SMZ Floridsdorf) und Dr. Gerhard Vavrovsky (Ärztlicher Leiter der Abteilung für Physikalische Medizin und Rehabilitation im Herz-Jesu-Krankenhaus) zwei Experten aus ihren Erfahrungen mit modernen Behandlungsprozessen in den Bereichen Cholezystektomie, Darmchirurgie sowie Knie- und Hüftendoprothetik.
Ausgehend von der Basisidee des „Erfinders“ dieser neuen Konzepte Prof. Henrik Kehlet von der University of Copenhagen wurde präsentiert, wie in der Praxis mit einem evidenzbasierten, multimodalen und interdisziplinären Konzept eine Verkürzung der Krankenhausverweildauer, eine Verminderung der Komplikationsrate, eine Verbesserung der Rehabilitation nach chirurgischen Eingriffen, und eine Verminderung der Kosten sowie vor allem eine höhere Patientenzufriedenheit erreicht werden kann. Als ausschlaggebend für eine erfolgreiche Umsetzung wird die Neuorganisation der Standardprozesse in den präoperativen, perioperativen und postoperativen Abläufen erachtet.
Im Anschluss diskutierten unter der Moderation von Mag. Andreas Birner (GÖG) die Experten mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Umsetzung und Konsequenzen dieser neuen Konzepte.