GÖG-Colloquium | High-Urgency-Allokation bei Herztransplantationen und die Rolle von Eurotransplant
Univ.-Prof. Dr. Andreas Zuckermann, Leiter des Herztransplantationsprogrammes am AKH Wien
und
Ton Valkering, MA, Manager Business Support Eurotransplant
zum Thema:
High-Urgency-Allokation bei Herztransplantationen und die Rolle von Eurotransplant
Oft sind es lebensbedrohliche Krankheiten oder Unfälle, die die Funktionsfähigkeit eines Organs einschränken oder sogar zu einem Organversagen führen. In diesen Fällen kann ein passendes Spenderorgan die verlorene körperliche Funktion wiederherstellen. Bei Patientinnen und Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz ist die Herztransplantation die Therapie der Wahl, aber auch der letzte Schritt, wenn alle anderen Möglichkeiten nicht mehr ausreichen, das Leben der Betroffenen zu retten.
Das Hauptziel von Eurotransplant ist die Gewährleistung der optimalen Verwendung der limitierten Ressource von verfügbaren Spenderorganen. Gleichzeitig ist es durch die Zusammenarbeit der acht Mitgliedstaaten möglich, länderübergreifend und somit schneller ein passendes Organ zu finden.
Im ersten Vortrag berichtete Prof. Zuckermann vom sehr komplexen Ablauf einer Organallokation und der Zuteilung von Spenderorganen an die passenden Empfänger. Zentrale Stelle in diesem Prozess ist die Stiftung Eurotransplant, die diese Funktion nach vorgegebenen Regeln für ihre Mitgliedstaaten wahrnimmt. Zuckermann wies in diesem Zusammenhang auch auf die unterschiedlichen gesetzlichen und strukturellen Rahmenbedingungen in den acht Mitgliedstaaten hin. Im Detail berichtete er dann von den hochkomplexen Vorgängen beim Ablauf einer High-Urgency-Herztransplantation, bei der sehr schnell ein passendes Organ gefunden werden muss, sowie von den Auswirkungen des länderübergreifenden Organaustausches auf die Mitglieder von Eurotransplant.
Ton Valkering erklärte im Anschluss daran, welche Rolle und welche Aufgaben Eurotransplant in diesem Prozess wahrnimmt, wie die Organisation aufgebaut ist und finanziert wird. Er informierte auch kurz über das 50-Jahr-Jubiläum der Gesellschaft, das im heurigen Jahr begangen wurde.