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Online-GÖG-Colloquium | Welche Rolle und Aufgaben haben Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen für die Gesundheitsförderung? Einblick in die 2020 HPH-Standards

Beginn der Veranstaltung:19.04.2021, 18:00 Uhr
Ende der Veranstaltung:19.04.2021, 19:30 Uhr
Veranstaltungsort:Online-Veranstaltung via Zoom

Bei diesem Online-GÖG-Colloquium mit rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sprach Dr. Oliver Gröne, PhD MSc, von der OptiMedis AG, zum Thema „Welche Rolle und Aufgaben haben Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen für die Gesundheitsförderung? Einblick in die 2020 HPH-Standards“.

Im Jahr 2006 wurde vom Internationalen Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (HPH) in Kooperation mit der WHO das erste Set der HPH-Standards herausgegeben. Ziel war es, die komplexe Sprache und die Vorstellungen von HPH in ein für Praktiker/-innen verständliches Format zu übertragen. Seitdem wurden in verschiedenen Arbeitsgruppen des Internationalen HPH-Netzwerks weitere zielgruppenspezifische (ältere Menschen, Migrantinnen/Migranten) und themenspezifische (organisationale Gesundheitskompetenz, Rechte von Kindern und Jugendlichen) Standards entwickelt. Die Unterstützung einer breiteren Umsetzung der HPH-Vision machte eine Überarbeitung der ursprünglichen Standards sowie eine Integration der Weiterentwicklungen erforderlich.

In seinem Vortrag beschrieb Oliver Gröne den Entwicklungsprozess und die Inhalte des aktuellen HPH-Standardsets 2020 und erörterte Möglichkeiten der Anpassung und Anwendung.

Die Vortragsfolien finden Sie HIER.

Im Anschluss daran beleuchtete Mag.a Evelyn Kölldorfer-Leitgeb als Diskutantin, welche Perspektiven sich in Bezug auf die neuen Standards für die österreichische Krankenhauslandschaft eröffnen. Sie betonte, dass diese Qualitätsstandards ein hervorragendes Instrument dafür sind, das Verständnis und das Engagement für Gesundheitsförderung in Gesundheitseinrichtungen weiter zu verbreiten und zu entwickeln. Daher soll die Selbstbewertung nach den neuen Standards künftig ein integraler Bestandteil der Mitgliedschaft im Österreichischen Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG) werden. Um bundesweit einen niederschwelligen und auch nachhaltigen Zugang zu gewährleisten, soll das Selbstbewertungsinstrument auf der Website des ONGKG implementiert werden.

In den Diskussionsbeiträgen der Teilnehmer/-innen wurde u. a. auch die Bedeutung der Einbindung von Patientinnen und Patienten in die Entwicklung und Umsetzung von Standards in der Krankenhauslandschaft hervorgehoben. Mit Dipl. Med. Olaf Haberecht meldete sich zudem der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Netzes Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (DNGfK) zu Wort, der sich von den Entwicklungen im ONGKG beeindruckt zeigte.

Weitere Informationen:

Dr. Oliver Gröne, PhD MSc, ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender der OptiMedis AG und verantwortlich für die Bereiche Analytics, Research & Innovation sowie Organisation. Er ist Co-Founder and Director Population Health von OptiMedis-COBIC UK. Außerdem ist er Leiter der Geschäftsstelle des Internationalen HPH-Netzwerks.

Von 2011 bis 2015 entwickelte Gröne als Senior Lecturer für Versorgungsforschung an der London School of Hygiene and Tropical Medicine Methoden zur Bewertung und Verbesserung der Versorgungsqualität. Seit 2016 hält er eine Honorarstelle am Centre for Healthcare Resilience and Implementation Science an der Macquarie University in Sydney, Australien. Außerdem war er viele Jahre für die WHO (Regional Office for Europe) tätig, zuletzt als Leiter des Programms „Qualität von Gesundheitssystemen“. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in hochrangigen Zeitschriften und war von 2015 bis 2020 Mitherausgeber des International Journal for Quality in Health Care. Gröne studierte Soziologie an der Universität Bielefeld und erwarb einen Master of Science in Gesundheitswissenschaften an der London School of Hygiene and Tropical Medicine. Seine Dissertation im Fachgebiet Gesundheitswissenschaften erfolgte an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona.

Mag.a Evelyn Kölldorfer-Leitgeb schloss ein Studium der Gesundheitswissenschaften ab und ist Akademische Health Care Managerin (Wirtschaftsuniversität Wien). Sie begann ihren Berufsweg in der allgemeinen Krankenpflegeschule des Wilhelminenspitals und wechselte 2007 als Pflegedirektorin in das Kaiser-Franz-Josef-Spital. Im Jänner 2015 avancierte sie zur Direktorin für Personal und Organisationsentwicklung in der Generaldirektion des Wiener Gesundheitsverbundes. Zu den Schwerpunkten ihrer Tätigkeit zählten vor allem das Thema Führungskräfteentwicklung, die Umsetzung der neuen Dienstzeiten für Ärztinnen und Ärzte, die Umsetzung des Projektes Skill & Grade-Mix zum gezielten Personaleinsatz und die Neuorganisation des Wiener Gesundheitsverbundes. Ab November 2017 übte sie zusätzlich die Funktion der Generaldirektor-Stellvertreterin aus und wurde schließlich im September 2018 zur Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes bestellt. Seit 2019 ist Kölldorfer-Leitgeb Präsidentin des Österreichischen Netzwerks Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG).

Begrüßung
Mag.a Judith delle Grazie
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

Moderation
Dr. Peter Nowak und Birgit Metzler, MA
Gesundheitskompetenz und Gesundheitsförderung
Gesundheit Österreich GmbH

Foto Oliver Gröne
Foto Evelyn Kölldorfer-Leitgeb