Bezahlsysteme für Gesundheitsdiensteanbieter
Für einen möglichst effizienten und effektiven Umgang mit verfügbaren Finanzmitteln diskutieren viele Staaten derzeit sogenannte Pay-for-Performance-Programme oder setzen diese bereits um. Vorteile performanceorientierter Bezahlsysteme für Krankenanstalten (KA) liegen sowohl in der erhöhten Transparenz als auch in der Möglichkeit, Lenkungseffekte zu erzielen (z. B. Steigern des Anteils tagesklinischer Eingriffe). Andererseits können dadurch Selektionseffekte entstehen, etwa wenn infolge eines Pay-for-Performance-Modells Krankenanstalten die Betreuung von Patientinnen und Patienten mit komplexen Krankheitsbildern meiden.
Die im Bericht diskutierten internationalen Fallbeispiele aus Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Portugal und den USA veranschaulichen die diversen Praktiken bestehender Pay-for-Performance-Programme.
Im (fiktiven) österreichischen Modell werden die Aspekte Strukturqualität, Prozessqualität und Ergebnisqualität anhand ausgewählter Kennzahlen aufgegriffen, um die Performance österreichischer Krankenanstalten (mit Ausnahme von Universitätskliniken) im Zeitraum 2008-2015 aufzuzeigen.
Die Ergebnisse führen zu dem Schluss, dass zur Umsetzung eines Pay-for-Performance-Modells in Österreich Qualitätsdaten noch weit umfassender erhoben werden müssten, um die Bemühungen einzelner Krankenanstalten, die Versorgungsqualität zu verbessern, angemessen honorieren zu können. Mit einer erfolgreichen Umsetzung könnte das Modell aber Möglichkeiten bieten, bestehende Schwächen des derzeitigen Systems der leistungsorientierten KA-Finanzierung (LKF) auszugleichen.