SDG Frühstücksdialog | Was kann Gesundheitskompetenz bis 2030 zu den SDGs beitragen?
Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) lud zum vierten virtuellen Frühstücksdialog zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ein. Dieser widmete sich dem Thema Gesundheitskompetenz zur Befähigung selbstbestimmter Entscheidungen der Bevölkerung als wichtiger Beitrag zur Erreichung der SDGs.
In Vertretung von Bundesminister Johannes Rauch (BMSGPK) begrüßte Sektionschefin Dr.in Katharina Reich die zahlreichen Teilnehmenden. In ihren einleitenden Worten ging sie u.a. auf den Kontext der Kompetenzverteilung zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherung ein, der auch die Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Gesundheitskompetenz beeinflusst. Dr.in Christina Dietscher betonte in ihrem Beitrag die Doppelbedeutung von Gesundheit einerseits als Ziel selbst, andererseits als Voraussetzung für die übrigen SDGs – auch Gesundheitskom-petenz stehe in dieser Wechselwirkung mit anderen Themen. Dies gelte im Rahmen der Agenda 2030 ebenso wie der Gesundheitsziele Österreich. Anschließend präsentierte Dr. Robert Griebler die Ergebnisse der von der Bundesgesundheitsagentur (BGA) und dem Dachverband der Sozialversicherungsträger beauftragten und von der Gesundheit Österreich GmbH durchgeführten Gesundheitskompetenz-Erhebung (HLS19-AT), als Teil des internatio-nalen Health Literacy Survey (HLS19) mit insgesamt 17 teilnehmenden Ländern. Gegenstand der Erhebung sind neben der allgemeinen Gesundheitskompetenz auch Daten zur digitalen Gesundheitskompetenz, zur kommunikativen Gesundheitskompetenz im Rahmen ärztlicher Gespräche, zur Navigationskompetenz im Gesundheitswesen und zur Gesundheitskompetenz im Zusammenhang mit dem Impfen.
Im weiteren Verlauf gaben Vertreter:innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung einen Einblick in die Umsetzungsebene in Österreich. So werden von Seiten des Bundes bereits seit über 10 Jahren Maßnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz gesetzt, wie etwa durch das öffentliche Gesundheitsportal (gesundheit.gv.at), die Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK), die Gesundheitshotline 1450 und auch die innerbetriebliche Gesundheitsförderung. Dennoch gilt es im Gesundheitsbereich weiterhin prozessorientierte Maßnahmen auf den Weg zu bringen (‚Proof of Concept‘), beispielsweise durch die Verbesse-rung der Digital- sowie Navigationskompetenz (u.a. ‚Point of Entry‘), der Bereitstellung von leicht verständlichen Gesundheitsinformationen sowie auch die Verbesserung der Gesprächs-qualität im medizinischen Bereich bzw. die Stärkung der Gesundheitskompetenz durch alle Gesundheitsberufe.
Bestätigt wurde auch die Bedeutung des intersektoralen Ansatzes, dass im Sinne von ‚Health in All Policies‘ die Kooperation mit anderen Gesellschaftsbereichen essenziell zur Förderung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung beitrage. Die offene Jugendarbeit (bOJA) setzt beispielsweise seit vielen Jahren spezifische Initiativen zur Gesundheitskompetenz junger Menschen. In der Diskussion wurde auch die soziale und generationenübergreifende Kompo-nente von Gesundheitskompetenz thematisiert - so werden Gesundheitsinformationen oft im familiären bzw. weiteren sozialen Umfeld gesammelt und besprochen.
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