Besser gemeinsam: Soziale Arbeit in der Primärversorgung
Am 18.03.2025 war der Internationale Tag der Sozialen Arbeit. Ein Anlass, um die wichtige Rolle dieser Berufsgruppe in der Primärversorgung ins Rampenlicht zu stellen. Denn Sozialarbeiter:innen können einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit von Menschen leisten – insbesondere wenn es darum geht, komplexe Herausforderungen zu meistern.
Warum die Soziale Arbeit in der Primärversorgung so wichtig ist
Gesundheit wird von vielen Faktoren beeinflusst, unter anderem von Lebensbedingungen wie dem finanziellen Umfeld, der Wohnsituation oder dem Zugang zu Bildung. Eine Person hat Schlafstörungen, Rücken-, Bauch- oder Kopfschmerzen ohne erkennbare medizinische Ursache? Möglicherweise liegt die Ursache im Sozialen. Hier setzt die Soziale Arbeit an.
Wie die Soziale Arbeit Patient:innen unterstützt …
Die Soziale Arbeit kann in Primärversorgungseinheiten im erweiterten Team vertreten sein und hat dort vielfältige Aufgaben: von der Beratung in Krisensituationen über die Unterstützung bei der Bewältigung sozialer Herausforderungen bis hin zur präventiven Arbeit, um gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Konkret begleiten Sozialarbeiter:innen in der Primärversorgung zum Beispiel Patient:innen, die in Armut leben, von Gewalt betroffen sind, Jobsorgen haben oder einsam sind. Einen komplizierten Antrag ausfüllen oder zu Behörden gehen? Auch hier stehen Sozialarbeiter:innen den Patient:innen zur Seite. Einen Einblick in die Tätigkeiten von Sozialarbeiter:innen in der Primärversorgung bietet auch das PVE-Berufsgruppen-Factsheet über Soziale Arbeit.
… und wer noch profitiert
Doch nicht nur Patient:innen profitieren von der Sozialen Arbeit – die interprofessionelle Zusammenarbeit bereichert auch das Team einer PVE: Durch den Austausch gewinnt das multiprofessionelle Team neue Perspektiven, die einzelnen Teammitglieder unterschiedlicher Berufsgruppen können sich stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Sozialarbeiter:innen kennen Hilfsangebote, die im Team vielleicht noch niemand kennt. Und: Im Bedarfsfall können Sozialarbeiter:innen in der Praxis deeskalierend wirken.
Was unsere Protagonistinnen aus der Praxis berichten
In unserem neuen Infovideo erzählen die Fachkräfte der Sozialen Arbeit Ines Schnell (PVE Medizin Augarten) und Martina Knopp sowie die Allgemeinmedizinerin Eva Pilz (beide vom PVZ Fünfhaus) von ihren Erfahrungen: Warum ist Soziale Arbeit in der Primärversorgung wichtig? Welche Aufgaben haben sie in einer PVE? Und was macht die Tätigkeit in der Sozialen Arbeit in einer PVE so besonders? Ohne Soziale Arbeit könnte eine PVE nicht funktionieren – davon ist Eva Pilz überzeugt.
Wo sich Sozialarbeiter:innen vernetzen können
Um einen guten Austausch unter Kolleg:innen zu ermöglichen, gibt es die intraprofessionelle Vernetzungsgruppe „Soziale Arbeit in der Primärversorgung“. Über aktuelle Themen diskutieren, die Rolle der Berufsgruppe in der Primärversorgung schärfen oder PVE-übergreifend voneinander zu lernen – all das ist in der selbstorganisierten Vernetzungsgruppe möglich. Alle in der Primärversorgung tätigen Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen, deren Ausbildungswege dem „Sozialarbeits-Bezeichnungsgesetz 2024“ (SozBezG-2024) entsprechen, können der Vernetzungsgruppe beitreten.
Eine Möglichkeit der allgemeinen Vernetzung bietet der Österreichische Berufsverband der Sozialen Arbeit (OBDS). Der OBDS ist die Interessensvertretung von Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen. Seine Geschichte startete vor über hundert Jahren, heute hat der Berufsverband bereits 1.100 Mitglieder. Der Berufsverband freut sich über neue Mitglieder, alle Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen können beitreten und die Interessensvertretung unterstützen.
Die Soziale Arbeit in der Primärversorgung ist unverzichtbar. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit Kolleg:innen zu vernetzen und Ihre Erfahrungen auszutauschen, um die Zusammenarbeit weiter zu stärken.
