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Schwerpunkte

2014 haben Bund, Länder und Sozialversicherung den Startschuss für die Neugestaltung der Primärversorgung in Österreich gegeben. Ziel ist es, die erste Versorgungsebene im Gesundheitswesen zu stärken – unter anderem durch Unterstützung der Etablierung multiprofessioneller Primärversorgungseinheiten (PVE) in Form von Zentren und Netzwerken mit einem breiten, auf die regionalen Bedürfnisse abgestimmten Versorgungsangebot.


In einer PVE arbeiten mehrere Hausärztinnen und Hausärzte in größeren Ordinationen oder Netzwerken in Teams mit Angehörigen anderer Gesundheitsberufe zusammen. Durch längere Öffnungszeiten und ein breiteres, auf die regionalen Bedürfnisse abgestimmtes Leistungsan-gebot soll der Service für die Patientinnen und Patienten verbessert und vor allem auch die kontinuierliche Betreuung – insbesondere von chronisch Kranken – optimiert werden. Damit rücken neben der Krankenbehandlung auch Aufgaben der Krankheitsprävention, der Gesundheitsförderung sowie Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in den Fokus.
 

Die GÖG unterstützt die Attraktivierung der Primärversorgung auf vielen Ebenen, unter anderem begleitet die GÖG die Projektumsetzung im Rahmen des EU-Aufbauplan-Projekts zur Attraktivierung und Förderung der Primärversorgung in Österreich. Im Jahr 2022 wurde die Plattform für Primärversorgung mit einer umfassenden Website unter www.primaerversorgung.gv.at etabliert. Die Plattform ist ein Begegnungsraum für alle am Thema Primärversorgung Interessierten und bietet ein umfangreiches Angebot an Veranstaltungen, Vernetzungsmöglichkeiten und Unterstützungsmaterialien – insbesondere für Mitarbeiter:innen und Gründer:innen von PVE. 


Die Stärkung der Primärversorgung als allgemeine und direkt zugängliche Kontaktstelle im Sinne einer umfassenden Grundversorgung ist nach wie vor aktuell: Sie ist auch in der aktuellen Gesundheitsreform ein wichtiges Vorhaben. Der Zielsteuerungsvertrag 2024 bis 2028 sieht eine Fortsetzung der strukturierten Unterstützung hinsichtlich Informationen und Gründung von Primärversorgungseinheiten (PVE) und vergemeinschafteten Formen sowie der Vernetzung und des Austausches/Wissenstransfers mit, unter und zwischen den Gesundheits-berufen vor.

Plattform Primärversorgung
 

Die Optimierung der Patientenströme und -wege nach dem Prinzip „digital vor ambulant vor stationär“ ist ein zentrales Ziel des Zielsteuerungsvertrages 2024 bis 2028. Demnach soll die Bevölkerung am „Best Point of Service“ versorgt werden:

•    Gesundheitsberatung 1450: niederschwellige, digitale Kontaktstelle bei Gesundheitsfragen und -problemen
•    Primärversorgung: allgemeine und direkt zugängliche Kontaktstelle im Sinne einer umfassenden Grundversorgung

Die Abteilung Primärversorgung und Versorgungskoordination unterstützt die Zielsteuerungspartner Bund, Länder und Sozialversicherung bei der Erarbeitung eines Konzepts für einen zielgerichteten, qualitätsvollen und verbindlichen Ablauf von Patientenwegen durch das immer komplexer und spezialisierter werdende Gesundheitswesen. Für dieses Konzept ist die Partizipation der Bevölkerung, der Patientinnen und Patienten sowie der Gesundheitsberufe wesentlich – nur so können aktuelle Bedarfe erkannt und das Versorgungsangebot entsprechend angepasst werden. Im Jahr 2024 hat deshalb ein Beteiligungsprozess mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Angehörigen der und Gesundheitsberufen aus unterschiedlichen Versorgungsstufen stattgefunden, dessen Ergebnisse eine wesentliche Grundlage für die weiteren Arbeiten sind. Aktuelle Informationen zum Beteiligungsprozess und zur Bedeutung von Partizipation finden sich auf der Webseite der Plattform Primärversorgung.


Plattform Primärversorgung

Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen in der Medizin. Geimpfte Personen sind in der Regel vor der entsprechenden Erkrankung geschützt, wie publizierte Übersichtsarbeiten für eine Reihe von Erkrankungen belegen. 

Auf Basis der Beschlüsse der Bundes-Zielsteuerungskommission (B-ZK) wurde ab der Impfsaison 2023/24 ein Öffentliches Impfprogramm (ÖIP) zur Impfung gegen Influenza eingeführt. Ziel ist es, ein niederschwelliges, bevölkerungsweites Angebot zur Influenza-Impfung für vorerst zwei Saisonen zu schaffen. 

Die GÖG unterstützt die Zielsteuerungspartner Bund, Länder und Sozialversicherung insbesondere in fachlichen und organisatorischen Belangen mit quantitativen und qualitativen Analysen, Literaturrecherchen, der Aufbereitung der Ergebnisse sowie mit professionellem Projektmanagement bei der Umsetzung des Programms. Es ist geplant, in Zukunft weitere Schutzimpfungen in das Öffentliche Impfprogramm zu integrieren und der Bevölkerung niederschwellig anzubieten.