Older People Living Alone (OPLA) – Non-kin-carers' support
Fördergeber: FWF - Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (P 30607-G29)
Laufzeit: März 2018 bis Februar 2022
Ansprechpersonen GÖG: Sabine Pleschberger, Paulina Wosko
Immer mehr alte und hochbetagte Menschen leben in einem Einpersonenhaushalt. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, doch sind es mehrheitlich Frauen, die im hohen Alter davon betroffen sind. Wenn Hilfe- und Pflegebedürftigkeit zunehmen, ist der Verbleib in der häuslichen Umgebung trotz vielfältiger flächendeckender Angebote bedroht. Am Ende des Lebens spitzt sich die Situation häufig zu. Allein lebende ältere Menschen sind deshalb eine besonders vulnerable Gruppe, wenn es um die Erfüllung des Wunsches geht, zu Hause sterben zu können. Hierbei stellen Freundinnen und Freunde oder Nachbarinnen und Nachbarn eine wesentliche Ressource dar. Diese Form der außerfamiliären informellen Hilfe wird jedoch bislang, sowohl in Politik und Gesellschaft als auch in der Forschung, noch kaum in den Blick genommen. Wie informelle außerfamiliäre Unterstützungsarrangements gestaltet sein müssen, damit ein Verbleib allein lebender älterer Menschen im eigenen Zuhause „bis zuletzt“ gelingen kann, ist daher von zentraler Bedeutung für die zukünftige Gestaltung von Therapie, Pflege und Betreuung dieser Zielgruppe.
Mit diesem Projekt soll eine solide Wissensgrundlage hinsichtlich der Herausforderungen einer Versorgung für allein lebende Menschen in der letzten Lebensphase ohne familiäre Unterstützung im Nahbereich geschaffen werden, auf deren Basis in weiterer Folge Empfehlungen abgeleitet werden können.
Es handelt sich hierbei um ein dreijähriges Forschungsvorhaben, basierend auf einem Längsschnittdesign. Arrangements allein lebender älterer Menschen mit ihren informellen außerfamiliären Helferinnen und Helfern sollen über einen Zeitraum von 18 Monaten über sequenzielle qualitative Interviews (persönlich und telefonisch) untersucht werden. Die Zeit zunehmender Hilfs- und Pflegebedürftigkeit bis hin zum Lebensende steht dabei im Mittelpunkt des Interesses. Im Todesfall der allein lebenden Person werden die Erhebungen ca. drei bis fünf Monate später mit einem bilanzierenden Interview mit dem:der informellen Helfer:in abgeschlossen. Die Analyse der Interviews erfolgt sowohl „fallverlaufsbezogen“ als auch im Querschnitt unter Anwendung gängiger Verfahren der qualitativen Forschung.
Im gesamten Zeitraum sollten 20 bis 25 Fallverläufe erfasst werden, das Design wurde im Verlauf angepasst und die Perspektiven informeller Helfer:innen nicht im Zeitverlauf parallel zu alten allein lebenden Menschen erhoben. Im ersten Arbeitsjahr galt es, die Datenerhebung vorzubereiten und unter Einhaltung ethischer Standards für „sensitive Forschung“ mit der Durchführung zu beginnen. Im zweiten Arbeitsjahr (2019) stand die weitere Anbahnung und Durchführung der Interviews im Vordergrund. Die Rekrutierung der Teilnehmer:innen gestaltete sich äußerst herausfordernd. Im Jahr 2020 wurde eine Verlängerung des Projektes erwirkt und die Erhebung der Daten sowie die Datenaufbereitung abgeschlossen. Es liegen nunmehr 85 persönliche Interviews vor. Im Jahr 2021 standen die Datenanalyse sowie die Dissemination von Teilergebnissen im Vordergrund. Ebenso wurde eine Substudie zur Situation von allein lebenden älteren Menschen während der COVID-19-Pandemie durchgeführt.
Kooperationspartner sind das Forschungsinstitut für Altersökonomie der Wirtschaftsuniversität Wien sowie das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien (vormaliger Kooperationspartner war das Institut für Palliative Care und Organisationsethik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt).
Dieses Projekt wird vom Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung (FWF) gefördert (Older People Living Alone – OPLA, P30307-G29).
Projektteam:
Priv. Doz.in Dr.in Sabine Pleschberger, MPH (Projektleitung)
Dr.in Paulina Wosko (Key Researcher)
Johanna Pfabigan, BSc, MSc
Nationale Kooperationspartner/innen
Universität Wien / Institut für Pflegewissenschaft
Assoz. Prof.in Dr.in Elisabeth Reitinger
Dr.in Barbara Pichler
Wirtschaftsuniversität Wien / Forschungsinstitut für Altersökonomie
Dr.in Birgit Trukeschitz
Mag.a Judith Kieninger, BA