Kompetenzstelle Mundgesundheit
Obwohl es effektive Präventionsmaßnahmen gibt, sind mundbezogene Krankheiten (Karies, parodontale Erkrankungen) die meistverbreiteten; schlechte Mundgesundheit kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Darüber hinaus zeigen immer mehr Studien einen Zusammenhang zwischen schlechter Mundgesundheit und anderen Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Obwohl oralen Erkrankungen vorgebeugt werden könnte, wenden die österreichischen Sozialversicherungsträger fast sechs Prozent ihrer Ausgaben für zahnmedizinische Leistungen auf – und dies trotz hoher Zuzahlungen durch die Patientinnen und Patienten.
Um auf die Komplexität des Themas und die Vielfalt der involvierten Stakeholder:innen besser eingehen zu können, wurde 2017 der Stakeholder-Dialog Mundgesundheit als Diskussionsplattform eingerichtet. Im November 2022 fand nach 2-jähriger coronabedingter Unterbrechung wieder ein Stakeholder-Dialog statt. Kernthema war der Entwurf des WHO-Aktionsplans für Mundgesundheit, der 2024 final beschlossen werden soll. Die Implementierung des WHO-Aktionsplans für Mundgesundheit in Österreich wird auch in den Folgejahren ein Kernthema für den Stakeholder-Dialog sein.
Um Erfahrungen und neueste Entwicklungen in Europa in diesen Dialog und die Maßnah-menumsetzung einzubringen, wird die Kompetenzstelle Mundgesundheit weiterhin im Council of European Chief Dental Officers (CECDO) und in der European Association of Dental Public Health (EADPH) mitwirken. Darüber hinaus begleitet die Kompetenzstelle die Durchführung der Länder-Zahnstatuserhebung bei Sechsjährigen, die 2023/24 im Auftrag der BGA durchgeführt wird.