Idealmodell Caring Communities auf Basis von Recherchen und Analyse von Pilotprojekten
Um kommunale Gesundheitsförderung für gesundes Altern / Caring Communities nachhaltig zu stärken und den gesellschaftlichen Nutzen sichtbar zu machen, wurde auf Basis bestehender Erfahrungen und Ergebnisse aus Projekten der kommunalen Gesundheitsförderung für gesundes Altern ein Arbeitsmodell entwickelt. Von der ursprünglichen Bezeichnung als „Idealmodell“ wurde Abstand genommen, um die Offenheit dieses Modells für Weiterentwicklung zu markieren. Zur Erarbeitung des Arbeitsmodells wurden 21 Projekte der FGÖ-Initiative „Auf gesunde Nachbarschaft!“ einer vertiefenden Analyse unterzogen. Es wurden neun Maßnahmenbündel definiert, die zu sechs Handlungsfeldern verdichtet wurden: „Assessment, Daten und Evaluation zur Planung und Steuerung“, „Angebote zur Gesundheitsförderung und Stärkung der Gesundheitskompetenz“, „gesundheitsfördernde Lebensräume, Einrichtungen und Unternehmen“, „Nachbarschaftshilfe und Freiwilligenarbeit“, „Beteiligungs- und Entwicklungsprozesse, Förderung bürgerschaftlichen Engagements und von Sorgenetzen“ und „Drehscheibe zur Vernetzung und Vermittlung von Gesundheits(-förderungs-)angeboten“. Zusätzlich wurde eine Analyse der Zielgruppen durchgeführt und es wurden in einer Literaturrecherche relevante internationale Konzepte zur Förderung gesunden Alterns recherchiert. Mit dem Ziel, ein Mapping von Umsetzungsorganisationen zu erstellen, wurden Projekte aus der FGÖ-Förderdatenbank im Zeitraum von 2012 bis 2023 recherchiert. Auf Basis dieser Recherche wurden 85 Umsetzungsorganisationen identifiziert: Diese sind vorwiegend Einheiten oder Gesundheitsförderungsorganisationen der einzelnen Bundesländer, Trägerorganisationen der Freien Wohlfahrt, der Sozialversicherung sowie regionale Vereine.
Das Arbeitsmodell wurde in zwei Workshops im Rahmen des Stakeholder- und Beteiligungsprozesses 21 bzw. 23 Expertinnen und Experten aus Umsetzungsorganisationen und Lebensweltexpertinnen und -experten vorgestellt und mit ihnen abgestimmt.
Am 26. November 2023 fand in Kooperation mit dem Dialog „Gesund & aktiv altern“ eine Online-Austauschrunde mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesländer und der Sozialversicherung statt, bei der das Arbeitsmodell vorgestellt und im Anschluss Maßnahmen für gesundes Altern diskutiert wurden.
Um die Expertise zu Entwicklungsthemen der kommunalen Gesundheitsförderung für gesundes Altern / Caring Communities zu vertiefen, wurden Studien zu den Themen „Freiwilliges Engagement für ältere Menschen im Kontext von kommunaler Gesundheitsförderung und Caring Communities“ und „Förderung digitaler Teilhabe im Alter“ beauftragt. Die Ergebnisse der Studien wurden im Rahmen des Beteiligungs- und Stakeholderprozesses diskutiert. Da sich die Frage einer strukturellen Verankerung von kommunaler Gesundheitsförderung / Caring Communities als zentral für die Weiterentwicklung beider Konzepte erwiesen hat, wurden zusätzliche Expertisen zu diesem Thema beauftragt. Die Studie „Strukturelle Verankerung von gesunden, altersgerechten Nachbarschaften – Caring Communities“ ging der Frage nach, welche internationalen Modelle für die Weiterentwicklung struktureller Verankerung herangezogen werden können, und entwickelte Szenarien für Österreich. Das Kurzpapier „Szenarien und Modelle zur strukturellen Verankerung kommunaler Gesundheitsförderung in Österreich“ beschreibt den Status quo in Österreich inklusive Entwicklungsperspektiven in Anlehnung an die Situation in der Schweiz. Die Ergebnisse beider Expertisen wurden ebenfalls im Rahmen des Beteiligungs- und Stakeholderprozesses diskutiert.
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