Gendersensibles Gesundheitssystem – Umsetzungen
Im Jahr 2017 wurden im Rahmen des EU-Projekts Health4LGBTI grundlegende Ursachen für Ungleichheiten in Bezug auf Gesundheit und deren Folgen sowie die Barrieren in der Gesundheitsversorgung von LGBTIQ+-Personen festgehalten. Ursachen sind demnach bestehende Normen wie Heteronormativität und Heterosexismus. Mögliche Folgen für LGBTIQ+-Personen liegen vor allem in den gesundheitlichen Auswirkungen durch Minderheitenstress und Diskriminierung, aber auch in mangelnden Zugängen zu Informationen für eine adäquate gesundheitliche Versorgung. Zu den Barrieren gehört ebenso ein oft nicht ausreichend sensibilisiertes Gesundheitspersonal. So fehlen oft Informationen die Gesundheit betreffend, es mangelt an einschlägigen Unterlagen wie Broschüren, Flyern, Informationen, Verfahren zur Erfassung von Informationen für Patientinnen und Patienten und an Behandlungspfaden, die für LGBTIQ+-Personen geeignet sind.
Anknüpfend an die Ergebnisse des LGBTIQ+-Gesundheitsberichts 2022 wurden zum Schließen teils bestehender Informationslücken im Jahr 2023 Informationsbroschüren zu Coming-out-Prozessen und zu geschlechtlicher Vielfalt erstellt. Als eigener Schwerpunkt wurde im Jahr 2023 mit den Arbeiten zu einem umfangreichen E-Learning-Tool zur Sensibilisierung des Gesundheitspersonals begonnen, um damit niederschwellig zugängliche Schulungsmöglichkeiten für Fachkräfte im Gesundheitswesen zu schaffen. Die Maßnahmen sollen innerhalb und außerhalb des Gesundheitssystems zu einem Bewusstseinsbildungsprozess führen, der einen diskriminierungsfreien und gesicherten Zugang zur Gesundheitsversorgung für LGBTIQ+-Personen ermöglicht.
Weiterlesen:
BMSGPK – Frauen- und Gendergesundheit LGBTIQ+-Gesundheitsbericht 2022