ONLINE-GÖG-Colloquium | Ärztliche Versorgung – Trends und Perspektiven
Dieses GÖG-Colloquium beleuchtete die Trends und Perspektiven in der ärztlichen Versorgung. Als maßgeblicher Trend ist der demografische Wandel zu nennen. Dieser führt durch die Alterung der Bevölkerung einerseits zu einer höheren Nachfrage nach medizinischen Leistungen und andererseits durch die Alterung der Mediziner/-innen zu einer angebotsseitigen Verknappung. Darüber hinaus beeinflussen gesellschaftliche und technologische Trends sowohl Angebots- als auch Nachfrageseite auf vielfältige und tiefgreifende Art und Weise.
Ulrike Famira-Mühlberger und Gerhard Streicher stellten die Auswirkungen des demografischen Wandels am Beispiel der geriatrischen Versorgung in Wien vor. Die präsentierte Studie quantifiziert das aktuelle und künftige Angebotsvolumen ärztlicher Leistungen, um Aussagen zur künftigen Bedarfsdeckung ableiten zu können. Michael Hummer beleuchtete anschließend die längerfristigen Trends in der ärztlichen Versorgung in Österreich. Der Fokus lag vor allem auf dem ärztlichen Ausbildungsweg und dessen Implikationen auf die Entwicklung des ärztlichen Angebots.
Vortragsfolien WIFO (Famira-Mühleberger, Streicher)
Vortragsfolien GÖG (Hummer, Maier)
Priv.-Doz.in Dr.in Ulrike Famira-Mühlberger, PhD ist Ökonomin (Senior Economist) und seit 2007 im Forschungsbereich "Arbeitsmarkt, Einkommen und soziale Sicherheit" des WIFO tätig. Seit Oktober 2019 ist sie stellvertretende Leiterin des WIFO mit Fokus auf Außenkoordination. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Pflegevorsorge, der Schnittstellen zwischen Arbeitsmarkt und Sozialem sowie der sozioökonomischen Auswirkungen der Alterung der Bevölkerung.
Ulrike Famira-Mühlberger schloss im Jahr 2004 ein PhD-Programm der Sozial- und Politikwissenschaften am European University Institute in Florenz ab sowie 2002 ein Doktorat der Volkswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien, wo sie 2010 im Fach Volkswirtschaftslehre auch habilitierte. Vor dem Wechsel ans WIFO war sie sechs Jahre lang Universitätsassistentin an der Wirtschaftsuniversität Wien unterbrochen von Forschungsaufenthalten an der Harvard University, University of California – Berkeley, Università degli Studi di Torino und am European University Institute.
Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Streicher ist Ökonom (Senior Economist) und seit 2013 im WIFO-Forschungsbereich "Strukturwandel und Regionalentwicklung" tätig. Seine inhaltlichen Schwerpunkte liegen im Bereich der multiregionalen Input-Output-Modellierung. Gerhard Streicher studierte Volkwirtschaftslehre an der Universität Wien und Wasserwirtschaft an der Universität für Bodenkultur, an der er 2006 auch dissertierte. Sein beruflicher Werdegang führte ihn nach längerer Tätigkeit im experimentellen Wasserbau über Joanneum Research an das WIFO, dem er seit 2011 angehört. Seine Publikationen sind u. a. in Economic Systems Research, Environmental and Resource Economics und Science and Public Policy erschienen.
Dr. Michael Hummer ist Gesundheitsökonom an der Gesundheit Österreich GmbH in Wien. Sein Diplom- und Doktoratsstudium der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Gesundheitsökonomie absolvierte er an der Johannes Kepler Universität Linz.
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Johannes Kepler Universität Linz (2008 bis 2013) platzierte er mehrere Publikationen in internationalen, akademischen Fachjournalen und kann auf Konferenz-Vortragstätigkeit im In- und Ausland sowie auf Lehrtätigkeit im Bereich Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung verweisen. Als Unternehmensberater bei Wolfgang Bayer Beratung GmbH in Linz war Michael Hummer mit der Planung und Umsetzungsbegleitung von regionalen Strukturplänen im Gesundheitswesen sowie mit medizinischer Angebotsplanung und begleitender Evaluierung beschäftigt. Seine Forschungsschwerpunkte an der Gesundheit Österreich sind Gesundheitssystemplanung, Umsetzungs- und Entscheidungsunterstützung, Versorgungssystemforschung sowie Versorgungsökonomie.
Begrüßung und Moderation
Mag.a Joy Ladurner, MSc
Health Expert an der Gesundheit Österreich GmbH
Aufgrund des hohen Interesses am Vortragsthema und den beschränkten Platzkapazitäten unter Berücksichtigung der Corona-Vorgaben wurde dieses Colloquium als reine Online-Veranstaltung angeboten.