EURIPID - European Integrated Price Information Database
Seit dem Jahr 2009 betreibt die GÖG gemeinsam mit der ungarischen Sozialversicherung NEAK die European Integrated Price Information Database (EURIPID), eine nicht-kommerzielle Arzneimittelpreisdatenbank im Auftrag der teilnehmenden europäischen Länder, kofinanziert durch die Europäische Kommission.
Die teilnehmen nationalen Preisfestsetzungs- und Erstattungsbehörden schlossen sich einer Arbeitsgemeinschaft zusammen und verpflichteten sich, nationale Daten bereitzustellen und den Informations- und Datenaustausch untereinander zu fördern. Die Preisdatenbank ist nicht öffentlich zugänglich, seit 2021 gibt es jedoch eine öffentliche Projektwebsite. Weiters können, Forscher:innen auf Antrag kostenfrei Zugang zu den Daten auf einem bestimmten Aggregationslevel erhalten.
Seit 2021 ist EURIPID auch ein zentrales Tool der europäischen Pharma-Strategie, wo es als eines der europäischen "Flagship"-Initiativen im Bereich "Zugang zu leistbaren Medikamenten für Bürger:innen der EU" genannt wird.
Die Projektgovernance obliegt einem Exekutivboard, das von einem hochrangigen Vertreter der belgischen nationalen Sozialversicherung RIZIV/INAMI geleitet wird, der Sprecher der teilnehmenden Länder ist seit 2022 der Leiter der slowenischen Arzneimittelagentur JAZMP. Die GÖG ist Teil des Exekutivboards, und hat die Rolle des Generalsekretariats für die Arbeitsgemeinschaft übernommen.
Weitere Aufgaben der GÖG sind:
die Wartung, Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Datenbank,
die Kommunikation mit den Ländern, der Europäischen Kommission und Stakeholdern (z.B. Aufbau und Betreuung eines Dialogforums als Teil der europäischen gesundheitpolitischen Platfform oder Verhandlung eines Kooperationsvertrags mit der WHO)
Capacity-Building durch Webinare und Entwicklung von Policy-Briefs
die Kooperation mit EUROSTAT im Bereich der Kaufkraftparitäten für Medikamente und
die Erarbeitung und Umsetzung einer Roadmap für eine nachhaltige Gestaltung von EURIPID.
Im April 2023 erhielt ein Konsortium aus EURIPID Mitgliedern - neben Österreich und Ungarn, nehmen auch Belgien (RIZIV-INAMI), Polen (AOTMiT), Slowenien (JAZMP), Portugal (INFARMED) und Bulgarien (NCPR) teil - eine EU-Förderung zur Weiterentwicklung der Datenbank sowie zur Erarbeitung von Leitlinien ("EURIPID ACCESS"). Im Rahmen dieses Projektes liegt ein Schwerpunkt auf Capacity-Building, einer Analyse von Preisstrategien und einer Aktualisierung des von der GÖG entwickelten Leitliniendokuments für internationale Preisvergleiche.
Zusätzlich wurde 2024 eine Reihe von Webinaren für verschiedene Zielgruppen im Bereich der Arzneimittelpreise und -erstattung organisiert.
Weiterlesen:
Website EURIPID Euripid Guidance Document on External Reference Pricing (ERP)
Feasibility study for the integration of medical devices into EURIPID