Koordinationsstelle Frauen‐ und Gendergesundheit
Die Koordinationsstelle Frauen- und Gendergesundheit hat die Aufgabe, als Schnittstelle die Umsetzung des Aktionsplans Frauengesundheit zu forcieren, den Austausch zu genderrelevanten Themen voranzutreiben sowie Informationen zu Frauen- und Gendergesundheit zu generieren. Männer und Frauen unterscheiden sich in ihren Gesundheitsrisiken, ihrem Gesundheitsverhalten und in ihren Krankheitsverläufen zum Teil signifikant.
Daten und kontextualisierte Informationen zu Geschlecht bzw. Gender fehlen häufig, auch zu spezifischen Themen (u. a. sexuelle und reproduktive Gesundheit, Gewalterfahrungen, Female Genital Mutilation / FGM) sind sie kaum vorhanden. In Forschung, Studien, Prävention und Versorgung finden Unterschiede nach Geschlecht und Gender immer stärker Berücksichtigung, jedoch finden viele Themen nach wie vor nicht ausreichend Beachtung (u. a. Menstruationsgesundheit, sexuelle Selbstbestimmung, Mehrfachbelastungen und deren Auswirkungen etc.). Mit dem Aktionsplan Frauengesundheit startete im Jahr 2015 ein breit angelegter Prozess unter Beteiligung zahlreicher Expertinnen und Experten, um Gesundheitsrisiken von Frauen zu reduzieren. Der Aktionsplan Frauengesundheit erhielt im Juni 2017 eine überparteiliche Zustimmung im österreichischen Nationalrat und wird seit 2018 umgesetzt; er gilt als eine der österreichischen Erfolgsgeschichten der Agenda 2030. Die Arbeiten unterstützen die Agenda 2030 der Vereinten Nationen, insbesondere die beiden Sustainable Development Goals 5 Gender Equality und 10 Reduced Inequalities.
Seit 2019 ist an der GÖG ein Nationaler Focal Point für Frauengesundheit eingerichtet. Seit 2022 werden weitere gesundheitsrelevante Aspekte aus dem Themenfeld Frauen- und Gendergesundheit bearbeitet und vorangetrieben. Dadurch sollen genderbezogene gesundheitliche Risiken reduziert und Chancen auf gesunde Lebensjahre unabhängig vom Geschlecht erhöht werden.
Im Rahmen der Koordinationsstelle Frauen- und Gendergesundheit wird zudem jährlich der FrauenGesundheitsDialog zur österreichweiten Vernetzung veranstaltet. Zum bundeslän-derübergreifenden Austausch finden regelmäßig Focal Point Meetings mit den Focal Points bzw. Expertinnen und Experten aus den Bundesländern statt. Anschließend an den Frauengesundheitsbericht 2022 wurde im Jahr 2024 im Rahmen der Tätigkeiten der Koordinationsstelle Frauen- und Gendergesundheit der Menstruationsgesundheitsbericht 2024 fertiggestellt, der im August 2024 publiziert und im Laufe des Jahres 2024 breit disseminiert wurde.
Weiterlesen:
Frauen- und Gendergesundheit - Gesundheitsministerium
Menstruationsgesundheitsbericht 2024
Frauengesundheitsbericht 2022 PDF