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Schwerpunkte

Das Instrument KLIC Gesundheit 2050 bietet regionalen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern die Möglichkeit, notwendige klimawandelbedingte Anpassungsmaßnahmen in den Bereichen Gesundheits‐ und Langzeitpflegeversorgung gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort zu entwickeln. Methodisch basiert der KLIC Gesundheit 2050 auf einem international anerkannten Rahmenwerk der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

In Form einer systematischen Datenanalyse werden dazu zunächst regionale Vulnerabilitäten, Versorgungskapazitäten (status quo) und prognostizierte klimawandelbedingte Risiken erhoben. Davon abgeleitet werden in einem Bevölkerungsbeteiligungsprozess gemeinsam mit Bewohner:innen der Region Anpassungsmaßnahmen identifiziert, die ergriffen werden können, um Potenziale für gesundheitsfördernde und nachhaltige Lebenswelten zu gestalten und die Klimaresilienz zu erhöhen.

Klimaresilienz - Check Gesundheit 2050

Der Klimawandel wirkt sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen vielfältig aus. Jedoch hängt das Ausmaß der gesundheitsbezogenen Klimafolgen maßgeblich davon ab, wie gut das österreichische Gesundheitssystem die Gesundheit der Menschen fördern und schützen kann. Im Sinne eines klimaresilienten Gesundheitssystems haben Angehörige der Gesundheitsberufe neben ihrem fachspezifischen Wirken auch eine zentrale Rolle als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für transformatives Handeln. Es bedarf daher eines systematischen Aufbaus sowie der Stärkung ihrer Kompetenz, um mit den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels professionell umgehen zu können. Diese benötigten klinischen und nicht klinischen Kompetenzen können unter gesundheitsbezogener Klimakompetenz subsumiert werden (vgl. Brugger/Horvath 2023).

Klimakompetenz in den Gesundheitsberufen

Der Klimawandel und seine gesundheitlichen Auswirkungen werden in Österreich zunehmend spürbar. Angehörige der Gesundheitsberufe als wichtiges Rückgrat des Gesundheitssystems sind dadurch in ihrer Berufspraxis unmittelbar gefordert: sowohl in der akuten Versorgung als auch im Bereich der Gesundheitsförderung. Um auf diese Herausforderungen adäquat reagieren zu können, braucht es einen Aufbau von Klimakompetenz in den Gesundheitsberufen. Die Abteilung Klimaresilienz und One Health der Gesundheit Österreich bietet erstmalig einen Train‐the‐Trainer‐Lehrgang für Lehrende in den Gesundheitsberufen an. Ziel ist, Lehrenden die komplexen Zusam-menhänge zwischen Klima und Gesundheit zu vermitteln, sie zu befähigen, dieses Wissen an ihrer Studierenden und Auszubildenden weiterzugeben und somit die Klimakompetenz in den Gesund-heitsberufen zu stärken.

Train-the-Trainer-Lehrgang Klimakompetenz 2024

Die Auswirkungen von Wetter‐ und Klimaphänomenen stellen seit jeher Risiken für die menschliche Gesundheit dar. Jedoch führt der anthropogene Klimawandel zu einer noch nie da gewesenen Situation und damit verbunden zu einem vermehrten Auftreten von Risiken.

Zahlreiche Länder, wie z. B. Irland, verfügen daher bereits über einen Gesundheits‐Klimaresilienz‐Rahmenplan, in dem Handlungs‐ und Aktionsfelder konkretisiert sind sowie relevante Akteurinnen und Akteure zur Umsetzung von Maßnahmen in diesen Feldern definiert werden. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert sechs Bausteine, die für ein klimaresilientes Gesundheitssystem benötigt werden. Darauf aufbauend wird für Österreich ein Rahmenplan zur Klimaresilienz des Gesundheitssystems erarbeitet.

Im Projekt werden die folgenden Fragestellungen bearbeitet:

  • Welche Handlungs‐ und Aktionsfelder gilt es für Österreich in Bezug auf die Klimaresilienz des Gesundheitssystems zu definieren?
  • Welche Akteurinnen und Akteure spielen in den Handlungs‐ und Aktionsfeldern in Österreich eine Rolle?
  • Welche Maßnahmen und Ziele können und sollten in den jeweiligen Handlungs‐ und Aktionsfeldern gesetzt werden?

Rahmenplan Klimaresilienz des Gesundheitssystems

Der Sommer 2023 war global gesehen der mit Abstand heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1940. Eine Studie aus dem Jahr 2023 zeigt zudem, dass rund 61.000 Menschen in Europa im letzten Jahr aufgrund der Folgen von Hitze verstorben sind. In Österreich zeigen erste Berechnungen, dass die Inzidenz hitzebedingter Krankenhausaufenthalte in Sommern, die überdurchschnittlich warm sind, um fast ein Drittel höher ist als in anderen Sommern.

In diesem Projekt wird der bestehende gesamtstaatliche Hitzeschutzplan Österreichs überarbeitet und anhand internationaler guter Praxis ergänzt. Der Plan bietet aufgrund seiner modularen Form die Möglichkeit, weitere Bausteine auch in den Folgejahren zu ergänzen. Zudem können flankierende Maßnahmen entwickelt werden, die die Wirksamkeit von Hitzeschutz erhöhen.

Arbeiten zum nationalen Hitzeschutzplan

Wie hängen psychosoziale Gesundheit und die Klimakrise zusammen? Und welche Potenziale entstehen an ihrer Schnittfläche? Diesen Fragen geht der Policy Brief „Psychosoziale Co‑Benefits von Klimapolitik“ der GÖG im Detail nach.

Die Klimakrise hat auch in Österreich erhebliche negative Auswirkungen auf die somatische und psychosoziale Gesundheit der Bevölkerung. Insbesondere sozioökonomisch benachteiligte Familien sind vor Umweltschäden und Extremwetterereignissen, Hitze und Kälte unzureichend geschützt und bedürfen politischer Unterstützung. Die Datenlage zu den psychosozialen Gesundheitsfolgen ist eindeutig: Rasches politisches Handeln ist aufgrund der psychosozialen Gesundheitsschäden dringend erforderlich und darf nicht durch ausstehende Forschungsergebnisse verzögert werden. Weitere Ergebnisse und notwendige Handlungsoptionen finden Sie hier.

One Health - Co‑Benefits: Klima und Gesundheit – zwei GÖG‑Policy‑Briefs

Die Transformation hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft bringt bedeutende Vorteile für die menschliche Gesundheit. Nachhaltige Gesundheitsförderung rückt die wechselseitig positiven Effekte (Co‐Benefits) in den Vordergrund und adressiert Lebenswelten (Verhältnisse) und Verhaltensweisen. Die Co‐Benefits von Klimaschutz und Gesundheitsförderung sind ein wichtiger Hebel in Richtung einer klimaneutralen, gesundheitsförderlichen und chancengerechten Lebensumgebung und bilden die Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen an der Schnittstelle von Klima‐ und Gesundheitspolitik. Eine wichtige Basis für diese Transformation sind Zeitstrukturen, um Co‐Benefits im Alltag umsetzen zu können. Tatsächlich wird die Bedeutung von Zeit bzw. des daraus abgeleiteten Zeitbudgets für gesundheits‐ und klimabezogene Entscheidungen in einer zunehmenden Anzahl an Studien betont.

Zeitbudget für Klima, Gesundheit und Wohlbefinden: Analyse und Handlungsoptionen

Kontakt:  Andrea Schmidt

Ernährung ist mehr als nur satt zu sein. Sie ist wichtiger Bestandteil unseres sozialen Lebens, unserer Gesundheit und des Umwelt‑ und Klimaschutzes. Sowohl die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen als auch die Gesundheitsziele Österreich stellen den Zugang zu gesunder und klimafreundlicher Ernährung im Kontext gesundheitsförderlicher Lebensbedingungen ins Zentrum. Dazu gehört unter anderem, dass gesunde und klimafreundliche Ernährung leistbar und zugänglich ist.

One Health - Vulnerable Gruppen: Handlungsempfehlungen, Ernährungsarmut in Österreich

Kontakt:  Andrea Schmidt