Epidemiologie des Suchtverhaltens

Die Epidemiologie ist jener Wissenschaftszweig, der sich auf Basis von Daten und Fakten mit Verbreitung, Ursachen und Folgen gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen und Zustände in der Bevölkerung beschäftigt.

Im Suchtbereich werden das Auftreten von Suchterkrankungen, der Behandlungsbedarf wie auch möglicherweise gesundheitsschädigende Verhaltensweisen aufgrund von Substanzkonsum untersucht. Deren Verbreitung kann in der Gesamtbevölkerung oder in Subgruppen (z. B. differenziert nach Geschlecht, Alter) beziffert oder als Veränderung im Zeitverlauf dargestellt werden (Trendanalysen).

Die wichtigsten epidemiologischen Maßzahlen sind Inzidenz und Prävalenz. Unter Inzidenz wird dabei der Zulauf an Personen hinsichtlich eines bestimmten Merkmals erfasst, z. B. der Anteil an neuerkrankten Personen. Unter Prävalenz wird hingegen die Summe aller Personen in Hinblick auf ein bestimmtes Merkmal erfasst, z.B. die Anzahl aller erkrankten Personen. Datenquellen für epidemiologische Schätzungen bilden Befragungsdaten wie z. B. jene des European School Survey Project on Alcohol and Other Drugs (ESPAD), Behandlungszahlen, z. B. das einheitliche Dokumentations- und Berichtssystem für Klientinnen und Klienten der Drogenhilfe DOKLI aber auch komplexere Methoden zur Schätzung schwer erreichbarer Personengruppen, z. B. die Capture-Recapture-Methode bei problematischem Drogenkonsum.

Den Arbeitsfokus bilden folgende Punkte:

  • Erhebungen über Substanzkonsum und suchtspezifisches Verhalten in der Gesamtbevölkerung und in Subgruppen
  • Schätzung der Anzahl Suchtkranker und chronologische Analyse von Veränderungen
  • Beschreibung der Charakteristika und der Problemlagen Suchtkranker

Kontakt: Martin Busch, Julian Strizek